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CIA deckte Anschlag gegen Flugzeug aus Kuba im Jahr 1976

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Der Terrorist Posada lebt unbescholten in den USA, von wo er aus Anschläge gegen Kuba plante und ausführte
Der Terrorist Posada lebt unbescholten in den USA, von wo er aus Anschläge gegen Kuba plante und ausführte

Washington. In den unlängst von der US-Regierung freigegebenen Dokumenten im Zusammenhang mit der Ermordung von Präsident John F. Kennedy sind auch brisante Informationen über CIA-Aktivitäten gegen Kuba enthalten. Darunter befinden sich belastende Dokumente über den in Miami lebenden rechtsextremen Exilkubaner Luis Posada Carriles. Demnach galt es für die US-Behörden als erwiesen, dass der ehemalige CIA-Mitarbeiter den Anschlag auf ein Flugzeug der zivilen kubanischen Luftfahrtgesellschaft Air Cubana plante. Bei dem Terroranschlag im Oktober 1976 waren alle 73 Personen an Bord ums Leben gekommen. Nach der Explosion von zwei Sprengsätzen hatte der Pilot noch versucht, zum Flughafen von Barbados zurückzukehren, doch die Maschine stürzte brennend ins Meer. Niemand überlebte den Absturz.

Die Unterlagen belegen, dass der gesuchte Terrorist von den USA dafür bezahlt worden war, die Castro-Regierung zu stürzen und andere Exilkubaner auszuspionieren. Weiter schrieb die CIA 1977, dass Exilkubaner "terroristische Anschläge auf Kuba planten". Die Gegner des sozialistischen Kubas hätten die Intention, Sprengsätze an Bord kubanischer Flugzeuge oder vor Botschaften zu zünden, Schiffe zu sabotieren und den kubanischen Vizepräsidenten Carlos Rafael Rodríguez bei seiner anstehenden Portugal-Reise zu ermorden. Offiziell trennte sich die CIA 1974 von Posada Carriles, doch er lieferte weiter Informationen an den US-Geheimdienst, und dies obwohl bekannt war, dass er Kontakte zur Kokainmafia pflegte und es Hinweise gab, dass er selbst an diesbezüglichen Schmuggelaktionen beteiligt gewesen war.

Zwar wurden Posada Carriles und seine Komplizen in Venezuela festgenommen und wegen des Terroranschlags gegen das kubanische Flugzeug vor Gericht gestellt. Doch gelang es ihm, vor der Hauptverhandlung aus dem Gefängnis zu flüchten und sich in die USA abzusetzen. Seine Beteiligung an dem Anschlag war aufgrund mehrerer Indizien bekannt, und dennoch weigern sich die US-Behörden bis heute, Posada Carriles nach Venezuela auszuliefern. Der heute 90-jährige Täter lebt unbehelligt in Miami. Selbst vom Vorwurf wegen seiner illegalen Einreise in die USA wurde er freigesprochen. Der "Miami Herald" veröffentlichte nun diese Archivmaterialien.

Peter Kornbluh, der Direktor des Cuba Documentation Project an der George Washington University resümierte: "Diese CIA-Akten bieten eine detaillierte Darstellung über Posadas lange, aktive und komplizierten Beziehungen zur CIA. Dabei diente er als Soldat im verdeckten Krieg gegen Castro und als Informant über die Aktivitäten anderer prominenter Exilkubaner wie Jorge Mas Canosa und Orlando Bosch. Mit dieser Freigabe der Kennedy-Dokumente haben wir nun die volle Geschichte von Posadas geheimen Beziehungen mit der US-Regierung im Verlauf seiner gewalttätigen Karriere."