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Medienregulierung und neues staatliches TV-Programm in Venezuela

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Venezuelas Minister für Kommunikation Ernesto Villegas (rechts im Bild) moderiert die neue Sendung "Toma Nota Venzuela"
Venezuelas Minister für Kommunikation Ernesto Villegas (rechts im Bild) moderiert die neue Sendung "Toma Nota Venzuela"

Caracas. Die erste Ausgabe des neuen TV-Programms "Toma Nota Venezuela" (Nimm zur Kenntnis, Venzuela) ist am vergangenen Sonntag erschienen. Moderiert wird die sonntäglich um 21 Uhr im staatlichen Kanal "Venezuela de Television" ausgestrahlte Sendung vom Minister für Kommunikation, Ernesto Villegas. Dabei werden die wichtigsten Nachrichten der Woche aufgegriffen, kommentiert und besprochen. Die Auswahl der Themen erfolgt vorab durch die Agencia Venezuela de Noticias, die venezolanische Nachrichtenagentur. Wöchentlich wechselnde Gäste sowie Live-Austausch mit Zuschauern mittels der sozialen Netzwerke Twitter und Facebook runden das Profil des Programms ab.

Ziel der neuen Sendung ist laut dem lateinamerikanischen Fernsehsender Telesur "über die wahren Verhältnisse in Venezuela zu informieren, die von den imperialistischen Medien verschwiegen werden". Themen der ersten Ausstrahlung waren unter anderem der Beginn der Notierung des venezolanischen Erdöls in der chinesischen Währung Yuan, die zuletzt von US-Präsidemt Donald Trump getätigten Aussagen in Richtung Venezuela sowie die Instrumentalisierung von Kindern zur Verbreitung regierungsfeindlicher Nachrichten durch den Sender La Mega.

Derweil schreitet die Medienregulierung weiter voran. Im Rahmen dieser Konsolidierung des Medienmarktes, durchgeführt von der Nationalen Kommission für Telekommunikation (Conatel), wurden in den Grenzgebieten des Landes bereits 64 öffentliche Sender neu akkreditiert oder deren Konzessionen verlängert. Auch privaten Sendern werden Akkreditierungen gewährt, sofern diese die Vorgaben des Gesetzes für Kommunikation umsetzen. Am vergangenen Mittwoch bereiste ein Expertenkomitee aus Anwälten und Analysten die Bundesstaaten Zulia und Amazonas, wo sich lokale Sender mit dessen Unterstützung der Medienregulierung entsprechend aufstellen und organisieren können. Nach Angaben der Nachrichtenseite Apporea warten landesweit bisher circa 400 Sender auf eine staatliche Autorisierung, die bereits vor drei Jahren angekündigt worden sein soll.