Venezuela gibt neue Geldscheine heraus, Probleme mit Kreditkarten

bcv_venezuela.jpg

Die Zentralbank von Venezuela in Caracas
Die Zentralbank von Venezuela in Caracas

Caracas. Die Zentralbank von Venezuela hat angekündigt, neue Geldscheine in Umlauf zu bringen. Die Banknoten mit einem Wert von 500, 1.000, 2.000, 5.000, 10.000 und 20.000 und Bolívares (Bs.) werden ab dem 15. Dezember zirkulieren. Zudem gibt die Zentralbank neu Münzen im Wert von 10, 50 und 100 Bs. heraus.

Wie die Zentralbank in einem Communiqué mitteilte, soll die Maßnahme das Zahlungssystem effizienter gestalten und geschäftliche Transaktionen vereinfachen. Zudem würden die Produktionskosten gesenkt.

Die Herausgabe von Scheinen mit einem höheren Nennwert ist auch eine Reaktion auf die hohe Inflation in dem südamerikanischen Land. Die Weltbank hatte sie für 2015 auf 121 Prozent geschätzt, Venezuelas Zentralbank rechnete gar mit 180 Prozent. Für 2016 wird von einer deutlich höheren Inflationsrate ausgegangen. Als Ausgleich hat die Regierung im laufenden Jahr bereits fünf mal den gesetzlichen Mindestlohn angehoben, zuletzt per Dekret Ende Oktober um 20 Prozent auf 27.092,10 Bs.

Für Schlagzeilen sorgte derweil ein mutmaßlicher Angriff auf das elektronische Kreditkartensystem in Venezuela. Präsident Nicolás Maduro gab am vergangenen Freitag bekannt, auf das System sei eine Attacke ausgeführt worden, um Zahlungen per Kreditkarte und Finanztransaktionen über das Internet lahmzulegen. Während rund 48 Stunden waren keine Kredit- oder Debitkartenbezahlungen möglich. Laut Maduro handelte es sich um einen gezielten Angriff am Tag, an dem in Staatsunternehmen die Löhne ausbezahlt werden.

In den darauffolgenden Tagen wurden nach Angaben des Staatschefs mehrere Verantwortliche des Unternehmens Credicard festgenommen, das für einen Großteil der elektronischen Transaktionen in Venezuela verantwortlich ist. Die Firma unterhält zudem landesweit über 200.000 Geräte zur elektronischen Bezahlung in Geschäften. Es gebe Beweise dafür, dass gezielt ein Versagen der Geräte herbeigeführt wurde, um Unruhe zu stiften und den sozialen Frieden zu stören, sagte Maduro.

Credicard ließ über den Kurznachrichtendienst Twitter verlauten, es habe sich bei dem Ausfall um ein technisches Problem gehandelt.

Wenn Sie über diesen Artikel mitdiskutieren wollen, nutzen Sie bitte die Kommentarfunktion auf unserer Facebook-Seite oder folgen Sie einfach diesem Link