Kuba / Soziales

Kuba patentiert neues Medikament gegen Hautkrebs

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In den Produktionshallen des CIGB wurden bisher 10.000 Fläschchen Heberferon hergestellt
In den Produktionshallen des CIGB wurden bisher 10.000 Fläschchen Heberferon hergestellt

Havanna. Kuba hat das Krebsmedikament Heberferon patentiert. Das als Spritze zu verabreichende Arzneimittel Heberferon kann bösartige Hauttumore, die kein malignes Melanom sind, reduzieren oder eliminieren. So werden chirurgische Eingriffe in schwer operierbaren Gesichtsteilen wie Ohren, Nase und Augenliedern, wo der Krebs besonders häufig wieder auftritt, vermieden. Darüber hinaus beseitigt Heberferon die Nebenwirkungen solcher Operationen, wie der Biologe und Mitentwickler des Medikaments Iraldo Bello versichert.

Das Mittel sei ein wissenschaftliches Novum und "weltweit einmalig", sagt Bello. Heberferon sei das Ergebnis von 20 Jahren Forschung und klinischen Studien des Havanna-Instituts für Ingenieure, Genetik und Biotechnologie (CICB). Das Medikament kombiniert die Interferone Alpha und Gamma. Dabei handelt es sich um immunstimulierende Proteine beziehungsweise Glykoproteine, die gegen Viren und Tumore wirken. Hintergrund des verstärkten Forschungsinteresses ist das häufige Auftreten des Hautkrebses in Kuba. 

In den Produktionshallen des CIGB wurden bisher 10.000 Dosen Heberferon hergestellt. Die Entwickler forschen allerdings weiter, um auch eine mögliche Wirksamkeit bei anderen Krebsarten zu testen. Der nächste Schritt sei, so Bello, Heberferon auf der Liste der Grundmedikamente des kubanischen Gesundheitssystems zu bringen.

Das CIGB stellt ebenso die therapeutische Impfung Cimavax EGF gegen Lungenkrebs her. Sie ergänzt herkömmliche Behandlungen wie die Radio- und die Chemotherapie. Cimavax heilt zwar die Krankheit nicht, lindert aber die Symptome und ermöglicht den Patienten somit eine bessere Lebensqualität, vor allem denjenigen mit Krebs im fortgeschrittenen Stadium. Zu den erfolgreich entwickelten Medikamenten in Kuba zählen ebenfalls die Impfungen gegen Hepatitis B, Meningitis und Heberprot-P, das die Folgeschäden der Diabetes mindert.

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