Kolumbien / Politik

Verhandlungen zwischen Regierung Kolumbiens und ELN ausgesetzt

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Auf Führungspersonen der ELN wurde erneut Belohnung ausgesetzt
Auf Führungspersonen der ELN wurde erneut Belohnung ausgesetzt

Bogotá. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hat den Beginn der Verhandlungen mit der Guerillaorganisation Nationale Befreiungsarmee (ELN) zurückgestellt, bis die Gruppierung alle Gefangenen entlässt. Die ELN forderte ihrerseits einen bilateralen Waffenstillstand, berichtete der lateinamerikanische Fernsehsender Telesur.

Nach erneuten Sabotageaktionen auf eine Ölpipeline im Bundesland Arauca rief der lokale Sicherheitsbeauftragte der Regierung dazu auf, die Militäraktionen gegen die ELN zu verstärken, bis die Guerilla deutliche Schritte einer Demobilisierung unternimmt. Nach den Angriffen auf die Pipeline Caño Limón Coveñas des Unternehmens Ecopetrol besuchte eine Delegation aus Bogotá unter Leitung von Präsident Santos die Bürgermeister und Gouverneure der Region sowie den Vorsitzenden von Ecopetrol, Juan Carlos Echeverry. Ecopetrol ist das größte Unternehmen aus Kolumbien und gehört mehrheitlich dem Staat.

Präsident Santos wies die Forderung nach einem beidseitigen Waffenstillstand zurück. Er wolle "unter Bedingungen des Krieges verhandeln", kritisierte Antonio García, Mitglied der Verhandlungsdelegation der ELN.

Laut Medienberichten hat Santos Kopfgeld auf Führungspersonen der Guerillagruppe ausgesetzt. Zudem werden für alle sachdienlichen Hinweise, die zur Ergreifung von Angreifern auf die Infrastruktur führen, hohe Belohnungen angeboten. Er hatte bereits vor Bekanntgabe der Verhandlungen die ELN wiederholt aufgefordert, Angriffe auf die Ölförderung zu unterlassen. Santos wies auf "die jüngsten großen Erfolge im Kampf gegen die ELN" hin: die Festsetzung der Kommandeure alias "Ratón" und alias "Muñecote". Die Militärkräfte in Arauca seien um eine 250 Mann starke Spezialtruppe verstärkt worden. Zudem solle der Kampf gegen "Schutzgelderpressung" durch ELN und Farc vorangetrieben werden, sagte Santos.

Nach zwei Jahren der Sondierungsgespräche hatten ELN und Regierung am 30. März in der venezolanischen Hauptstadt Caracas den Beginn der offiziellen Verhandlungen im Mai in Ecuador bekannt gegeben.

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