Kubanische Migranten erreichen USA

caalf2muaaaw-zk.jpg_1718483346.jpg

Kubaner in Costa Rica aufgehalten
Kubaner in Costa Rica aufgehalten

Havanna. Rund 600 der knapp 8.000 in Costa Rica gestrandeten kubanischen Migranten sind in den USA eingetroffen. In den vergangenen Tagen gelangten sie in die texanische Grenzstadt Laredo. Sie waren von Costa Rica nach El Salvador ausgeflogen worden. Von dort reisten sie in Bussen durch Guatemala nach Tapachula im Süden Mexikos weiter, um mit einem 20 Tage gültigen Transitvisa ihren Weg in die USA auf eigene Faust fortzusetzen.

Bereits Mitte Januar hatte eine erste Gruppe von rund 200 Kubanern diese Route genommen. Mittlerweile hat Mexiko Direktflüge aus Costa Rica in die Grenzstadt Nuevo Laredo akzeptiert. Aus Panama sollen die rund 1.000 dort gestrandeten Kubaner ebenfalls auf diese Weise ausgeflogen werden.

Die Flugbrücke ist Teil eines Pilotplanes, auf den sich die zentralamerikanischen Staaten Ende Dezember zur Bewältigung der Migrationskrise geeinigt hatten. Diese war Mitte November eskaliert, nachdem Nicaragua seine Grenze für Kubaner geschlossen hatte. Die Kosten der Verlegung von Costa Rica nach Mexiko in Höhe von mehreren Hundert US-Dollar, einschließlich Flug, Verpflegung, Zollgebühren sowie Krankenversicherung, tragen die Kubaner selbst.

Sie interessieren sich für das Geschehen im globalen Süden?

Wir versorgen Sie mit Nachrichten und Hintergründen aus Lateinamerika. Unterstützen Sie uns mit einer Spende.

Derweil forderten Guatemala, El Salvador und Honduras von den USA einen fairen und würdigen Umgang mit Migranten aus zentralamerikanischen Staaten, nachdem Washington die Festnahme und Abschiebung von Zentralamerikanern angekündigt hatte, die ohne gültige Aufenthaltspapiere nach dem 1. Januar 2014 in die USA eingereist sind. Anfang Januar waren bei Razzien in mehreren US-Bundesstaaten bereits 121 "Illegale" festgenommen worden – die meisten aus zentralamerikanischen Ländern.

Darin zeigt sich das ganze Paradox der US-amerikanischen Einwanderungspolitik: Während kubanische Migranten als politische Flüchtlinge gelten und großzügige Aufenthaltsgenehmigungen erhalten, werden Migranten aus den zentralamerikanischen Staaten in der Regel abgeschoben oder in die Illegalität gedrängt. Die Auswanderungsmotive beider Gruppen – in der Regel wirtschaftliche Gründe – unterscheiden sich dagegen kaum.

Die Zahl ausreisender Kubaner ist in den vergangenen Monaten sprunghaft angestiegen. Sie befürchten im Rahmen der Annäherung zwischen den USA und Kuba eine baldige Aufhebung des "Cuban Adjustment Acts" und damit ein Ende der Vorzugsbehandlung für kubanische Migranten durch die USA. Die kubanische Regierung wiederum macht diese speziell für Kubaner geltende US-Einwanderungspolitik für die Krise in Zentralamerika verantwortlich und fordert die Beendigung dieser Politik.