Lateinamerika: Basismedien planen Integration

Mediennetzwerke sozialer Bewegungen wollen sich zusammenschließen. Positive Bilanz des Treffens in Quito

encuentro_democratizar_la_palabra.png

Logo des Treffens "Lateinamerikanisches Forum der Kommunkation für die Integration"
Logo des Treffens "Lateinamerikanisches Forum der Kommunkation für die Integration"

Quito. Vertreter alternativer, kommunitärer Redaktionen und Mediennetzwerke sowie sozialer Organisationen und Bewegungen haben eine positive Bilanz eines Treffens des "Lateinamerikanischen Forums der Kommunikation für die Integration" in der Hauptstadt Ecuadors gezogen.

Veranstaltet wurde das Treffen von der lateinamerikanischen Nachrichtenagentur ALAI – einem Kooperationspartner von amerika21.de – und dem lateinamerikanischen Radio-Bildungsnetzwerk ALFR. Unter dem Motto "Wege zur Demokratisierung der Kommunikationsmedien bei der Integration der Bürger", formulierten die Teilnehmer gemeinsame Interessen für mehr gesellschaftliche Integration. Ziel sei, vor allem auf regionaler Ebene organisierter zusammenzuarbeiten.

Unter anderem unterstützen die Teilnehmer den Aufbau öffentlicher Medien als Garant der Meinungsvielfalt. "Freie öffentliche Räume zu schaffen, ist ein bedeutender Schritt bei der Herstellung gesellschaftlicher Beteiligung", heißt es in einer Pressemitteilung. Wichtig sei es, dass die einzelnen Medienakteure einen Austausch mit Regierungen und Organismen anstreben, die sich für die Integration Lateinamerikas einsetzen. Die Arbeit mit neuen Akteuren wie öffentlichen und alternativen Medien und Organisationen, müsse ausgeweitet und vertieft werden. Schließlich gehe es auch um die Bildung und Stärkung der unabhängig agierenden Gruppen. Das Engagement für die Demokratisierung der Kultur, für Bildung sowie Informations- und Kommunikationsfreiheit stelle einen unabdingbaren Bestandteil der gemeinsamen Arbeit dar.

Weiter heißt es in der Abschlusserklärung, die Stärkung der Integration der sozialen Organisationen, der alternativen Medien und des akademischen Bereichs seien notwendig, um eine aktive regionale Politik zu gewährleisten.

Außerdem fordern die Teilnehmer "eine Einrichtung zur Medienbeobachtung zu schaffen, die es ermöglicht, eine Überprüfung öffentlicher Ausgaben in allen Bereichen durchzuführen, in denen soziale, bürgerliche und akademische Bewegungen eine aktive Rolle spielen". Einigkeit bestand darin, dass eine gemeinsame Haltung zu Frieden und Lebensgestaltung in Lateinamerika und Militarismus entwickelt werden müsse. Weitere drängende Themen seien die Blockade gegen Kuba, der Schutz der natürlichen Ressourcen und der Umwelt, die Demokratisierung der Medien, die Entkolonialisierung Lateinamerikas und die Militärpräsenz lateinamerikanischer Staaten in Haiti.

Die Teilnehmer schlugen vor, einen Dialog mit Staaten zu initiieren, um eine öffentliche Politik voranzutreiben, die die gesellschaftlichen Medien unterstützt und unter anderem die gerechte Verteilung der staatlichen Werberichtlinien und öffentlicher Projektgelder herstellt, ohne dass dies eine Verminderung ihrer medialen und politischen Unabhängigkeit bedeutet.