Guatemala / Soziales

Guatemala verpasst die Millenniumsziele der UNO

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Betrunkener Mann in Guatemala: Alkoholkonsum ist eine Folge der Armut
Betrunkener Mann in Guatemala: Alkoholkonsum ist eine Folge der Armut

Guatemala-Stadt. Guatemala hat die von der UNO vorgegebenen Millenniumsziele unter anderem in den Bereichen Armut, Bildung und Gesundheit nicht erfüllt. Nach Angaben des Bündnisses von Nichtregierungsorganisationen Congcoop leiden 53 Prozent der Bevölkerung unter Armut, während fast drei Millionen Guatemalteken von Hunger betroffen sind. 49 Prozent der Kinder unter fünf Jahren seine unterernährt, so Congcoop.

Die Millenniumsziele bestehen aus acht im Jahre 2000 festgelegten Zielvorgaben für die gesellschaftliche und soziale Entwicklung. Laut Vereinbarung der Mitgliedsländer der Vereinten Nationen sollen diese Ziele unter anderem über die Verringerung von Armut und Hunger und durch die Garantie einer universellen Grundschulausbildung bis 2015 erreicht werden.

In Guatemala sind jedoch derzeit 74,5 Prozent der wirtschaftlich aktiven Bevölkerung unterbeschäftigt. Die primarschulische Bildung erfasst zwar 85 Prozent der Kinder im Schulalter, jedoch nur 44 Prozent der Jugendlichen besuchen die Sekundarschulen.

Die Armut hat sich indes weiter vergrößert und die Abdeckung der Gesundheitsversorgung ging von 95 Prozent unter der Vorgängerregierung (2008-2012) auf 40 Prozent unter der aktuellen Staatsführung zurück, wie Helmer Velásquez, Geschäftsführer der Congcoop, gegenüber der Tageszeitung La Hora sagte.

Laut Velásquez gehe es mit der Erfüllung der UNO-Millenniumsziele nicht voran, weil nicht in die Bildung und die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung investiert wird. Der Staat müsse die Steuerbelastung erhöhen und den Reichtum zugunsten des ökonomischen und sozialen Fortschritts umverteilen, sagte der Funktionär.

Die 1992 gegründete Congcoop setzt sich für die Respektierung der Geschlechtergleichheit, der Umwelt sowie der ethnischen, kulturellen und sprachlichen Vielfalt in Guatemala ein.