Venezuela

UN-Millennium-Ziele in Sichtweite

Entschlossene Sozialpolitik und Wirtschaftswachstum führen in Venezuela zu starkem Rückgang der Armut. IWF bestätigt Regierungsangaben zur Wachstumsrate.

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UN-Millennium-Ziele in Sichtweite
Bildungsminister Adán Chávez

Caracas. Venezuela ist auf dem besten Weg die bis 2015 gesteckten Millennium-Ziele für Entwicklung der Vereinten Nationen schon früher zu erreichen. Dies teilten Regierungsmitglieder in der vergangenen Woche mit und verwiesen als Grund auf ihre beispielhafte Sozialpolitik. Als weitere Indikatoren für den Erfolg der Regierungspolitik führten sie den großen Wirtschaftswachstum in 2007 und die Verringerung der Arbeitslosigkeit an. Venezuelas Bildungsminister Adán Chávez erklärte, dass in Größen für menschliche Entwicklung, welche Gesundheit, Bildung und Pro-Kopf-Einkommen beinhalten, seit 2001 signifikante Fortschritte erzielt worden seien. "Alle Indikatoren mit denen wir arbeiten zeigen, dass wir vorankommen und wir können ohne Zweifel behaupten, dass wir alle Ziele erreichen werden, schon vor 2015", sagte er.

Die UN-Millenniums-Ziele sind ein Plan zum Erreichen von Entwicklungs-Zielen auf die sich die Mitgliedsländer der Vereinten Nationen im Jahr 2000 geeinigt hatten. Die Staaten verpflichteten sich dabei, auf ein Erreichen dieser Ziele bis zum Jahr 2015 hinzuarbeiten. Im Mittelpunkt der Millenniums-Ziele steht die Reduzierung der extremen Armut. Reiche wie arme Länder müssen laut der Vereinbarung alles daran zu setzen, die Armut drastisch zu reduzieren und Ziele wie eine universelle Grundschulbildung und Gesundheitsversorgung für alle Menschen zu verwirklichen. Achtung der Menschenwürde, Gleichberechtigung, Demokratie, ökologische Nachhaltigkeit und Frieden sind weitere Ziele.

Bildungsminister Adán Chávez, großer Bruder des Präsidenten Hugo Chávez und einer seiner engsten Mitstreiter, erläuterte Fortschritte, die in Venezuela bezüglich dieser Ziele erreicht worden sind. Dazu führte er den venezolanischen Mindestlohn an, der zu einem der höchsten in Lateinamerika angehoben worden ist, wie auch die hohe Zahl Venezolaner, die mittlerweile vom nationalen Bildungssystem und dem Alphabetisierungsprogramm profitieren. Der Minister betonte, dass der Sozialismus der Garant für die verbesserten Bedingungen sei und ergänzte, dass mit Kapitalismus die Ziele nicht erreicht werden könnten. "Wir denken, unter Respekt vor divergierenden Positionen anderer Länder, dass es im Kapitalismus unmöglich ist, die Millennium-Ziele auf internationalem Niveau zu erreichen", sagte er. Außerdem erwähnte er noch den positiven Rückgang der Inflationsrate im September.

Entwicklungs- und Planungsminister Jorge Giordani ergänzte, dass Venezuela weiterhin beeindruckende Wachstumsraten vorweisen könne. Kein anderes Land der Erde habe in letzter Zeit einen vergleichbaren Wachstum erlebt. "Nicht einmal China", fügte er hinzu. In diesem Jahr rechnet die venezolanische Regierung mit einer Wachstumsrate von 6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Das venezolanische BIP liege im lateinamerikanischen Vergleich dann an vierter Stelle. Die Halbierung von Hunger und extremer Armut, was die Millennium-Ziele fordern, habe Venezuela bereits erreicht, so Giordani.

Auch der Internationale Währungsfond (IWF) hatte in der letzten Woche Zahlen veröffentlicht, die Venezuela als das lateinamerikanische Land mit den derzeit höchsten Wachstumsraten ausweisen. Laut IWF könne die venezolanische Wirtschaft dieses Jahr sogar bis zu acht Prozent wachsen. Dahinter liegen laut IWF Argentinien (7,5%), Peru (7%), Kolumbien (6,6%), Chile (5,9%), Brasilien (4,4%) und Mexiko (2,9%).


Quelle: Venezuelanalysis.com