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Ecuador initiiert internationale Kampagne gegen Chevron

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Die Regierung Ecuadors plant eine internationale Kampagne gegen die Firma Chevron (vormals Texaco)
Die Regierung Ecuadors plant eine internationale Kampagne gegen die Firma Chevron (vormals Texaco)

Quito. Die Regierung Ecuadors wird eine internationale Kampagne gegen die Firma Chevron (vormals Texaco) starten. Dies gab Präsident Rafael Correa am vergangenen Samstag in seiner Fernsehsendung "Enlace cuidadano" bekannt. "Wir beginnen jetzt mit einer internationalen Kampagne Die schmutzige Hand von Chevron", sagte Correa. Die Regierung werde Persönlichkeiten aus aller Welt einladen, die "ihre Hände in die Becken von Chevron tauchen", wo Texaco Öl gefördert habe. Dort könne man immer noch Erdöl und Teer herausholen, weil die Förderquellen nie gereinigt wurden. Er betonte, dass das staatliche Unternehmen Petroecuador dort nie operiert habe, wie Texaco behauptet.

Der Präsident bewertete das Abkommen zwischen Texaco und der damaligen Regierung von Präsident Jamil Muhuad als fahrlässig. Durch dieses Abkommen seien Ansprüche gegen Chevron ausgeschlossen worden, während dem transnationalen Unternehmen das Recht eingeräumt wurde, gegen die andere Seite gerichtlich vorzugehen.

Chevron verließ Ecuador 1992. Indigene Gemeinschaften beschuldigten anschließend das Unternehmen, den amazonischen Urwald kontaminiert zu haben. Im Jahr 2011 verurteilte die ecuadorianische Justiz Chevron zu einer Entschädigungzahlung von 19 Milliarden US-Dollar an die betroffenen Gemeinden. Chevron hat jedoch vor internationalen Gerichten Widerspruch eingelegt.

Nunmehr beschuldigt die Regierung Ecuadors Chevron, eine Kampagne gegen sie zu führen. Das Unternehmen behauptet, dass es sich bei dem Verfahren gegen sie um Betrug handele. So habe Petroecuador nach ihrem Weggang an den Ölquellen weiter gearbeitet und sei für die Verschmutzung verantwortlich.

Ecuador sieht sich jetzt mit einer Klage von Chevron beim internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen Verletzung des bilateralen Investitionsschutzabkommens (TBI) zwischen den USA und Ecuador von 1997 konfrontiert. Der Außenminister Ecuadors, Ricardo Patiño, beklagte bei der letzten Sitzung der Gemeinschaft der Südamerikanischen Staaten (Unasur), dass mit der Anerkennung der Klage eine rückwirkende Bindung des Vertrages akzeptiert würde. Dies sei ein unglaublicher Vorgang, da die Verstöße von Texaco vor dem Abschluss des Vertrages lagen.

Die Außenminister von Unasur verabschiedeten bei ihrem Treffen in Surinam eine Erklärung, in welcher sie ihre Solidarität mit Ecuador unterstrichen. Zudem wandten sie sich gegen die Kampagne von Texaco gegen das Land.