Fracking bedroht Mapuche-Gemeinden

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Mapuche besetzen Bohrtürme in Neuquén.
Mapuche besetzen Bohrtürme in Neuquén.

Neuquén, Argentinien. Die Entscheidung der argentinischen Regierung, der Durchführung eines Fracking- und Ölabbauvorhabens des US-amerikanischen Energiekonzerns Chevron die Genehmigung zu erteilen, stößt auf den Widerstand der indigenen Minderheit der Mapuche.

Vertreter der Mapuche besetzten in Reaktion auf die Entscheidung zwei Bohrtürme des Konzerns. Jorge Nahuel, Mitglied des indigenen Bündnisses der Mapuche, verwies in einem Interview auf den Verstoß gegen das Recht auf  Konsultation, bevor Megaprojekte auf indigenem Territorium genehmigt werden könnten. Dies sei so in der ILO-Norm 169 festgehalten. Weiter führte er aus, dass Chevron die Umwelt in ihrem Territorium genauso kontaminieren würde, wie der Konzern es bereits in Ecuador getan hatte. In Ecuador war es der indigenen Bewegung gelungen, Chevron erfolgreich zu verklagen, da der Konzern nachweislich 480.000 Hektar tropischen Urwald verseucht hatte. Ein indigener Anführer wies zudem darauf hin, dass die Bohrungen lediglich zwei bis zehn Kilometer von ihren Wohnungen und den Weideflächen ihrer Tiere entfernt stattfinden würden.

Das Übereinkommen mit der argentinischen Regierung räumt Chevron eine Reihe von Vorteilen ein. So kann Chevron 20 Prozent der Produktion steuerfrei auf dem Weltmarkt verkaufen und muss die erwirtschafteten Petrodollar nicht mehr bei der argentinischen Zentralbank eintauschen. Im Gegenzug verpflichtet sich der Konzern, über eine Milliarde Dollar im Land zu investieren.