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Opposition stationiert Flugzeuge in Kolumbien

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Der Journalist José Vicente Rangel
Der Journalist José Vicente Rangel

Caracas. Nach Informationen des Journalisten José Vicente Rangel haben venezolanische Oppositionelle bereits fünf Militärflugzeuge auf einer kolumbianischen Militärbasis an der Grenze zu Venezuela stationiert. In seiner Sendung im privaten Fernsehkanal Televen sagte der prominente Journalist, ihm seien Koordinaten zur Stationierung der Flugzeuge bekannt, die mit denen der Militärbasis der kolumbianischen Luftstreitkräfte "Mayor General Alberto Paules" in der Nähe von Baranquilla übereinstimmen. Diese Basis wird auch vom US-Militär genutzt.

Gekauft wurden die Militärflugzeuge nach Angaben Rangels von venezolanischen Unternehmern, die vom Ausland putschistische Aktionen der venezolanischen Rechten finanzieren. Dabei handele es sich um Mitglieder der Vereinigung Gente del Petróleo (Leute des Öls). Gegründet wurde diese Organisation durch ehemalige Manager des staatlichen Ölkonzerns PdVSA, die für die Sabotage der Ölproduktion von 2002 bis 2003 in Venezuela verantwortlich zeichneten und später nach Kolumbien flüchteten.

Wie Rangel berichtete, hatten Manager und Unternehmer sich am 27. Mai in San Antonio (Texas) mit Vertretern der US-Militärindustrie getroffen, um einen Vertrag über den Kauf von insgesamt achtzehn Kriegsflugzeugen zu unterzeichnen. "Der Vertrag ist ein Paketabkommen, welches die Kosten senken soll und eine gestaffelte Lieferung vorsieht. Vorerst werden sieben Flugzeuge auf US-Militärbasen in Kolumbien verbracht”, so José Vicente Rangel. Bei diesen Plänen werde die Opposition offensichtlich von ultrarechten Netzwerken in Kolumbien sowie durch die USA beraten und unterstützt. Neben dem kolumbianischen Ex-Präsidenten Àlvaro Uribes benannte José Vicente Rangel auch die in Bogotá vertretene kanadische Ölfirma Pacific Rubiales.

Er erinnerte daran, dass US-Präsident Barack Obama und der damalige kolumbianische Präsident Álvaro Uribe im Oktober 2009 einen Vertrag zur Ausweitung der Kapazitäten des US-Militärs in Kolumbien unterschrieben hatten. Von den sieben Militärbasen auf kolumbianischen Gebiet wird der Plan Colombia koordiniert. Neben 800 militärischen Kräften sieht dieser Vertrag auch 600 Mitarbeiter von CIA, FBI, NSA und der Drogenbehörde DEA vor, die von diesen Basen aus operieren.

José Vicente Rangel sieht die Vorkommnisse in einen Zusammenhang mit dem Wahlsieg von Nicolás Maduro und der aussichtslosen Situation für die Opposition vor den kommenden Kommunalwahlen. Offenbar schrecke die Opposition nicht davor zurück, nun Umsturzpläne gegen die Regierung zu entwickeln, da sie die sozialistische Regierung mittelfristig nicht auf legalem Weg ablösen könne. Dies werde auch in der polarisierenden Sprachwahl der Opposition, den ununterbrochenen Angriffen auf staatliche Institutionen und durch die internationalen Reisen verschiedener Sprecher der Rechten.