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US-Anerkennung von Maduro schwächt Venezuelas Opposition

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Venezuelas Außenminister Elías Jaua
Venezuelas Außenminister Elías Jaua

Antigua, Guatemala. Ein Treffen zwischen Venezuelas Außenminister Elías Jaua und seinem US-Amtskollegen John Kerry hat die Spannungen nach den Wahlen in Venezuela Mitte April beigelegt und die rechtsgerichtete Opposition in dem südamerikanischen Land weiter geschwächt. Jaua und Kerry waren am Rande der 43. Generalversammlung der US-dominierten Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in der guatemaltekischen Kolonialstadt Antigua zusammengekommen. Bei dem von zahlreichen Medien begleiteten Treffen vereinbarten beide Seiten die Wideraufnahme des bilateralen Dialogs. Zudem solle die erneute Entsendung von Botschaftern in die Wege geleitet werden.

Die Beziehungen zwischen Washington und Caracas waren zuletzt belastet. Im Umfeld der venezolanischen Präsidentschaftswahlen waren US-Diplomaten unter dem Vorwurf der Spionage des Landes verwiesen worden. Die Botschafterposten waren schon länger vakant gewesen. Die nun eingeleitete Annäherung ist offenbar Teil einer pragmatischen Politik beider Seiten.

Für die venezolanische Opposition um den mehrfach unterlegenen Präsidentschaftskandidaten Henrique Capriles bedeutet die Anerkennung des amtierenden sozialistischen Präsidenten einen schweren Schlag. Capriles erkennt das Wahlergebnis nach wie vor nicht an und führt seinen Wahlkampf mit Kundgebungen im ganzen Land quasi täglich fort.

Man sei darin übereingekommen, dass die USA und Venezuela an "konstruktiveren Beziehungen" Interesse hätten, sagte Kerry gegenüber Medienvertretern auf der OAS-Konferenz. Beide Regierungen wollen nun einen Arbeitsplan entwerfen, um an der Überwindung der politischen Differenzen zu arbeiten, fügte der Politiker der Demokratischen Partei der USA an.

Jaua sagte gegenüber dem lateinamerikanischen Fernsehsender Telesur, das Treffen habe vor der Prämisse stattgefunden, dass Venezuela ein freies und unabhängiges Land sei. "Wir können Beziehungen mit den USA nur auf der Basis gegenseitigen Respekts aufbauen", so Jaua weiter.

Nach den Wahlen am 14. April hatten die USA die sozialistische Regierung unter Präsident Nicolás Maduro nicht anerkannt. Nach dem Tod von Maduros Amtsvorgänger Hugo Chávez Anfang März hatten die USA Venezuela die Kondolenz verweigert.