Venezuela / Politik

Opposition in Venezuela zeigt sich versöhnlich

Caracas. Nach dem Tod von Hugo Chávez haben sich Vetreter der Opposition in Venezuela versöhnlich gezeigt. Der Präsidentschaftskandidat der Opposition bei den vergangen Wahlen, Henrique Capriles Radonski, las im Namen des Oppositionsbündnisses "Tisch der Demokratischen Einheit" (MUD) eine Erklärung vor. Darin teilt das Bündnis seine Anerkennung des Schmerzes der Familie und der Anhänger von Hugo Chávez mit. Angesichts der Unsicherheit und Angst der Bevölkerung vor der Zukunft sei ein "nationaler Dialog aller politischen Kräfte" erforderlich.

Capriles selbst drückte in einer Twittermeldung seine Solidarität mit der Familie von Hugo Chávez aus: "Jetzt ist die Zeit des Friedens" und "Hugo Chávez und ich waren unterschiedlicher Meinung, aber niemals Feinde", schrieb der Politiker der Rechten. Die "Einheit der venezolanischen Familie" sei jetzt erforderlich. Noch steht nicht fest, ob die Opposition sich auf Capriles als neuen Präsidentschaftskandidaten festlegt.

Währenddessen feierten Exil-Venezolaner in Miami (USA) den Tod von Chávez. "Endlich! Endlich kann ich Licht am Ende des Tunnels sehen", sagte María Elena Pati, eine der Feiernden. Nachdem Chávez Präsident wurde, wanderten zahlreiche Venezolaner der Mittel- und Oberschicht in die USA und vor allem nach Miami aus. Sie sehen jetzt ihre Stunde gekommen. Republikaner wie Ileana Ros-Lethien und Ed Joyce äußerten sich auch in diese Richtung.

Ein Konflikt zwischen Regierung und Opposition bildet die Frage des Übergangspräsidenten. Die Opposition sieht den Präsidenten des Parlaments Diosdado Cabello als rechtmäßigen Übergangspräsidenten, während das für die Regierung Nicolás Maduro ist. Wie aus der Oppositionspresse zu entnehmen ist, scheint dies der Versuch der Opposition zu sein, die Regierung zu spalten. Cabello wird von ihnen als Brücke zur Opposition angesehen.