Protest gegen die Waldprivatisierung durch REDD+

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Kritisiert das REDD-Programm: der Zivile Rat der Volks- und indigenen Organisationen von Honduras, COPINH
Kritisiert das REDD-Programm: der Zivile Rat der Volks- und indigenen Organisationen von Honduras, COPINH

La Esperanza, Honduras. Der Zivile Rat der Volks- und indigenen Organisationen von Honduras (COPINH) protestiert gegen das undemokratische Vorgehen im REDD+ Vorbereitungsprozess. Die indigene Bewegung im südwestlichen Hochland von Honduras hat am 11. Februar 2013 einen entsprechenden Brief an die Weltbank und weitere Institutionen geschickt.

Die Organisation machte in ihrem Brief deutlich, dass der REDD- Vorbereitungsprozess keineswegs demokratisch abgelaufen ist. Mehrere indigene und afro-honduranische Organisationen waren nicht am Prozess beteiligt und hatten sich sogar stets öffentlich gegen REDD+ ausgesprochen. Dennoch wird COPINH von der Regierung als Teilnehmer des neu gegründeten "Indigenen Tisches" erwähnt. COPINH wurde darüber jedoch nie informiert.

"Aufgrund der kürzlichen Erfahrungen im REDD+ Prozess wird klar, dass die Lüge in diesem Prozess eine Prämisse ist", schreibt Berta Cáceres, Leiterin von COPINH, in dem Brief. Sie verdeutlicht, dass REDD "nur eine weitere Falle für die Indigenen Völker" darstellt, indem Regierung, Weltbank und andere Institutionen einen Klimaschutz- und Menschenrechts-Diskurs vorgeben, während gleichzeitig Gesetze zur Einführung von Minen, Staudämmen, Windparks und Modellstädten in indigenen Territorien durchgesetzt werden, welche die Wälder keineswegs schützen sondern zerstören.

Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation (REDD+) ist ein von Weltbank, UNO und weiteren staatlichen und nicht-staatlichen Institutionen gefördertes Programm zur "Reduzierung der Emissionen durch Entwaldung". Sehr bald nach Einführung des Projekts wurde jedoch Kritik laut: Der eigentliche Sinn von REDD+ sei, Wälder zu privatisieren und in Emissions-Zertifikate zu konvertieren, um diese am Finanzmarkt verkaufen und damit spekulieren zu können. Klimaschutz sei nur ein Vorwand für neue Akkumulationsmöglichkeiten des Kapitals.

Trotz Kritik sind inzwischen 17 kandidierende und 14 teilnehmende Länder, darunter Honduras, in Wald-Kohlenstoff Partnerschafts-Einrichtunen (FCPF) der Weltbank für die Vorbereitung und Durchsetzung von REDD+ eingeschrieben. Der honduranische Staat reichte im Januar schriftlich seine Bereitschaft zur Teilnahme bei FCPF ein. Auf 220 Seiten werden der bisherige, scheinbar höchst partizipative und demokratische Prozess, die Organisationsstruktur und die zukünftigen Pläne hinsichtlich REDD+ beschrieben. Bis März 2013 soll dieser überarbeitet werden, um schließlich 3,4 Millionen Dollar von der Weltbank für die Ausarbeitung einer nationalen REDD+ Strategie zu erhalten.