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Kuba: Unterseekabel aus Venezuela geht in Betrieb

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Boot verlegt Glasfaserkabel
Schnelles Internet sowie Fernsehen und Telefonie: Das neue Glasfaserkabel wird verlegt

New York. Seit wenigen Tagen scheint Kuba über einen Kabelanschluss an das Internet zu verfügen. Eine Expertengruppe um das Unternehmen Renesys konnte eine deutliche Zunahme des Internetverkehrs durch das Unterseekabel mit Venezuela und eine Verbesserung der Bandbreite sowie der Latenz messen. Dies lässt auf die endgültige Aktivierung des seit 2011 fertig installierten ALBA-Projekts schließen. Auch im Fernsehbereich verfügt Kuba seit Sonntag über neue Empfangsmöglichkeiten. Der lateinamerikanische Fernsehsender Telesur sendet seitdem auf der Insel. Damit ist erstmalig
seit der Revolution ein ausländischer Fernsehkanal legal in Kuba zu
empfangen.

Das Kabel war bereits seit 2007 in Planung und konnte aufgrund verschiedener Korruptionsskandale und technischer Schwierigkeiten erst im Frühjahr des Jahres 2011 fertig gestellt werden. Es soll Kuba erstmals mit Breitbandinternet versorgen. Bisher ist die Insel noch hauptsächlich über langsame und teure Satellitenverbindungen mit dem Rest der Welt verbunden, da das Land aufgrund der US-Blockade keines der bestehenden Unterseekabel nutzen darf.

Den Messungen nach war die die genutzte Download-Bandbreite des aktivierten Kabels zunächst um das Vielfaches höher als die Bandbreite für den Upload, was den Experten zu Folge entweder auf "technische Schwierigkeiten" oder eine "bewusste Entscheidung" schließen lasse. Diese hätte durchaus Sinn gehabt, schließlich braucht Kuba derzeit vor allem Input, weswegen wohl der Empfangsrichtung zunächst Priorität eingeräumt wurde. Nach Dienstag dann berichtete Renesys von einer beidseitigen Beschleinigung im Datenverkehr. Das Kabel sei nun, so die aus Kuba nach wie vor unbestätigte Vermutung, voll in Betrieb.