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Alternativer Klimagipfel beginnt in Bolivien

19.000 Teilnehmer in Cochabamba. Soziale Bewegungen willkommen. Eröffnungsveranstaltung wegen großen Andrangs verlegt

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Alternativer Klimagipfel beginnt in Bolivien
Logo der Klimakonferenz in Bolivien

Cochabamba. Mit einer Großveranstaltung im Stadion "Sebastián Ramírez" in Tiquipaya, rund zwölf Kilometer außerhalb der bolivianischen Stadt Cochabamba, beginnt am heutigen Dienstag der alternative Weltklimagipfel. Mit der internationalen Konferenz reagiert die sozialistische Regierung des Andenstaates auf das Scheitern der UNO-Klimakonferenz vor wenigen Monaten in Kopenhagen, bei der Industriestaaten eine Einigung verhindert hatten. Der Unterschied zu dem Gipfel in Cochabamba wird schon im Titel deutlich: "Weltkonferenz der Völker über den Klimawandel und die Rechte der Mutter Erde".

Nach Angaben der Veranstalter sind rund 19.000 Teilnehmer nach Cochabamba gekommen. Während die dänische Regierung die Proteste sozialer Bewegungen während des UN-Gipfels von bewaffneten Kräften massiv unterdrücken ließ, sind diese Gruppierungen und Organisationen in Cochabamba willkommen. Sie nehmen neben Regierungsvertretern aus zahlreichen Ländern - darunter mehrere Staats- und Regierungschefs - an der Debatte teil.

Nach Angaben der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina mussten die Veranstalter die Auftaktveranstaltung wegen des großen Andrangs in letzter Minute in das Stadion außerhalb der Stadt verlegen. Das Sportstadion der Universität Univalle hatte mit einer Kapazität von rund 4000 Personen bei Weitem nicht ausgereicht.

Lediglich aus Europa konnten einige Teilnehmer wegen der andauernden Einschränkungen im internationalen Luftverkehr durch die Wolke aus Vulkanasche über Island nicht anreisen. Betroffen davon war auch eine dreiköpfige Delegation der Linksfraktion im GUE/NGL Europaparlament.

Nach dem bisherigen Programm wird Boliviens Präsident Evo Morales die Klimakonferenz am frühen Morgen (Ortszeit) eröffnen. Bei den folgenden Debatten wird es um neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel gehen. An dem Austausch nehmen nach Angaben des Organisationskomitees Experten aus Bolivien und von der internationalen Ebene teil. Später und in den folgenden Tagen werden die Diskussionen dezentral fortgeführt.

Auf dem Gipfeltreffen in Cochabamba sollen konkrete Vorschläge und Initiativen für die nächste UNO-Arbeitskonferenz in Cancún, Mexiko, erarbeitet werden.


Bildquelle: cmpcc.org