Honduras

Hoffnung auf Menschenrechtsvertreter

Vertreter der Interamerikanischen Menschenrechtskommission treffen soziale Organisationen in Honduras. Massive Vorwürfe werden geprüft

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Hoffnung auf Menschenrechtsvertreter
Logo der Interamerikanischen Menschenrechtskommission

Tegucigalpa. Der demokratische Widerstand gegen das Putschistenregime in Honduras ist am Dienstag mit Vertretern der Interamerikanischen Menschenrechtsorganisation (CIDH) zusammengekommen. Die Delegierten der CIDH, einer Institution der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), halten sich derzeit in Honduras auf, um den zahlreichen Klagen über schwere und zunehmende Menschenrechtsverletzungen durch Polizei und Armee der Putschisten nachzugehen.

Auch über 50 Tage nach dem zunehmend blutigen Umsturz halten die Mitgliedsorganisationen der "Nationalen Widerstandsfront gegen den Staatsstreich in Honduras" ihre Proteste aufrecht. Am 52. Tag des Widerstandes zogen sie am Montag erneut vom Campus der Pädagogischen Universität durch die Straßen der Hauptstadt Tegucigalpa. Vor dem Sitz der OAS forderten sie ein verstärktes Engagement dieser Organisation.

Der Vorsitzende der Landarbeiterorganisation Via Campesina in Honduras, Rafael Alegría, hat indes Details über die zunehmende Gewalt von Polizei und Armee bekannt gegeben. Nach Informationen des international bekannten Aktivisten setzen die bewaffneten Kräfte des Putschregimes seit wenigen Tagen unter anderem lange Hohlrohre aus Stahl ein, um gegen Demonstranten vorzugehen. Auch würden öfter Schusswaffen eingesetzt. Alegría und andere führende Vertreter der Widerstandsfront forderten die Vertreter der CIDH auf, die Aktivisten der Demokratiebewegung unter ihren Schutz zu stellen.

Nach Ende der 5. internationalen Beobachtermission sind indes weitere Vertreter aus dem Ausland in Honduras eingetroffen. Unter anderem verfolgen Vertreter anderer Landesorganisationen der Via Campesina das Geschehen vor Ort. Weitere internationale Delegierte werden erwartet. Dies ist eine ausdrückliche Bitte der Demokratiebewegung. Die Präsenz von ausländischen Gästen, so heißt es von dieser Seite, stelle derzeit einen effektiven Schutz vor Verschleppung, Folter und politischen Morden dar.