Quito. Ecuador wird Teilhaber des lateinamerikanischen Fernsehsenders Telesur. Am Donnerstag (Ortszeit) hatten die ecuadorianische Staatssekretärin Julia Ortega und der venezolanische Telesur-Direktor Andrés Izarra in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet. Dieses sieht die Übernahme von fünf Prozent der Anteile durch den Andenstaat vor.
Ecuador ist damit das siebte lateinamerikanische Land, dass Anteile an dem Sender hält. Es verpflichtet sich damit, pro Monat insgesamt 20 Stunden Programm-Beiträge aus eigener Produktion zu liefern, eine Satellitenverbindung einzurichten und die Ausstrahlung von Telesur in dem von dem linksgerichteten Wirtschaftswissenschafter Rafael Correa regierten Land zu fördern. Zudem wird das Korrespondentenbüro in Quito künftig aus dem ecuadorianischen Staatshaushalt mitfinanziert.
Weitere Teilhaber des Senders, der im Juli 2005 seinen Betrieb aufnahm, sind Venezuela, Argentinien, Uruguay, Kuba, Bolivien und Nicaragua. Unterstützt wird das Projekt auch von Brasilien. Der Nachrichtenkanal hat seinen Sitz in Venezuelas Hauptstadt Caracas. Die venezolanische Regierung hatte das Projekt initiiert.
Das 24-Stunden-Vollprogramm von Telesur besteht überwiegend aus Nachrichten, Reportagen, Diskussionssendungen und Dokumentarfilmen. Ziel ist eine bessere Repräsentation spezifischer lateinamerikanischer Themen im internationalen Medienangebot sowie die Förderung der Integration Lateinamerikas. Inhaltliche Schwerpunkte sind neben der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse Themen aus Kunst, Kultur, Geschichte, Geographie und Natur. Telesur soll eine Alternative zum spanischsprachigen Programm von CNN bieten. Bislang ist der Sender vorwiegend per Satellit zu empfangen.
Hintergrund:
Artikel von Dario Azzellini zur Gründung von Telesur: "Mediale Gegenmacht" (Telepolis, 23.07.2005)