Chile: Studierende nehmen Boykott der Regionalwahl zurück

Santiago de Chile. Nachdem der chilenische Studierendenverband ACES (Asamblea Coordinadora de Estudiantes Secundarios de Chile) vergangene Woche zum Boykott der anstehenden Regionalwahlen aufgerufen hatte, haben sich die chilenischen Studierenden in einem Treffen an diesem Wochenende nun doch mehrheitlich zu einer Teilnahme an den Wahlen entschlossen.

Mit der Kampagne "¡Yo no presto el vote!" (etwa: Ich gebe meine Stimme nicht ab!) hatten führende Funktionäre der Studierendenbewegung ursprünglich zu einem Boykott der am 28. Oktober stattfindenden Regionalwahlen aufgerufen, um gegen die von dem chilenischen Kongress beschlossenen Steueranpassungen zu protestieren. Durch die Steuererhebung sollen mehrere Millionen US-Dollar für die von den Studenten geforderte Reform des Bildungssystems eingespielt werden.

Seit vergangenem Jahr protestieren Tausende Studenten gegen das seit der Diktatur Augusto Pinochets bestehende Bildungssystem. Die von dem Kongress beschlossene Steuererhebung geht ihnen nicht weit genug. Der ACES kritisiert, "dass die politische Klasse weiterhin den Forderungen der Studenten keine zufriedenstellende Antwort geben möchte". Trotzdem haben die Studenten am vergangen Wochenende beschlossen, nun doch an den Regionalwahlen teilzunehmen.