Chile / Wirtschaft / Umwelt

Teile der chilenischen Küste durch Industrie verseucht

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Industrieanlage in Puchuncaví
Industrieanlage in Puchuncaví

Santiago de Chile/Washington. Nach einem Bericht der US-amerikanischen Umweltschutzorganisation Oceana sind Teile der zentralchilenischen Küste nahe eines großen Industriekomplexes mit Schwermetallen wie Kupfer, Arsen und Kadmium verseucht. Bei der Präsentation des Untersuchungsberichtes hieß es, die Verseuchung stamme aus dem Industriekomplex Las Ventanas nahe der Ortschaft Puchuncaví. Oceana widmet sich dem Schutz der Meere.

"Die Ergebnisse der Studie sind für uns nicht überraschend, sind aber dennoch sehr schwerwiegend", erklärte Alex Muñoz, Vorsitzender der Organisation. "Dieser hohe Grad der Verschmutzung in einem bewohnten Gebiet darf nicht weiter toleriert werden, vor allem nicht im Fall eines produktiven Ökosystems, das vor der Errichtung der Industriekomplexe als wichtige Arbeitsquelle gedient hat." Man erwarte nun von den chilenischen Behörden, dass sie so schnell wie möglich einen Plan zur Regenerierung des betroffenen Gebiets erarbeiten.

Die Studie wurde am 28. März in der näheren Umgebung von Las Ventanas durchgeführt. An vier verschiedenen Stellen wurden Meereslebewesen gesammelt. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass alle untersuchten Spezies mit Kupfer, Arsen und Kadmium verseucht waren. Die am Strand El Tebo eingesammelten Spezies enthielten fünfmal mehr Kupfer und viermal mehr Arsen als vom chilenischen Gesetz erlaubt.

In dem Gebiet gibt es zwei wichtige thermoelektrische Komplexe, Campiche und Energía Minera, sowie eine Gießerei des staatlichen Nationalen Kupferunternehmens CODELCO.