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Kuba entwickelt Impfstoff gegen Dengue-Fieber

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Das Zentrum für Gentechnik und Biotechnologie in Kuba mit einem hohen Stand in der Dengue-Forschung
Das Zentrum für Gentechnik und Biotechnologie in Kuba mit einem hohen Stand in der Dengue-Forschung

Havanna. Kuba könnte noch in diesem Jahr über ein eigenes System zur schnellen Diagnose von Dengue-Fieber und einen Impfstoffkandidaten verfügen. Nach Angaben der kubanischen staatlichen Organisation im Bereich Biotechnologie (BioCubaFarma) zeigen die Projekte für eine Schnelldiagnose sowie für einen präventiven Impfstoff gegen diese Krankheit wichtige Fortschritte.

Eduardo Martínez Díaz, Präsident von BioCubaFarma, erklärte gegenüber Granma, der Zeitung der Kommunistischen Partei Kubas, dass bei einer Früherkennung und dem Zugang zu einer medizinischen Versorgung die Sterberate auf unter ein Prozent gesenkt werden könne. Das veranschauliche die große Bedeutung dieser Forschungsergebnisse.

Dengue ist eine durch Aedesmücken übertragbare Virusinfektion und äußert sich oftmals als akute fiebrige Erkrankung, kann sich aber auch zu einer Krankheit mit potenziell tödlichen Komplikationen entwickeln. Die weltweite Verbreitung von Dengue-Fieber ist in den letzten Jahrzehnten dramatisch angestiegen und tritt vor allem in tropischen und subtropischen Klimazonen auf, oftmals in städtischen Gebieten.

Die Gewinnung des Impfstoffs ist ein komplexer Prozess, da es vier Serotypen des Denguefiebers gibt, gegen die man gleichzeitig immunisieren muss, damit das Produkt wirksam ist. Kubas Impfstoffkandidat zur Behandlung von Dengue-Fieber basiere auf rekombinanten Proteinen, wie das Zentrum für Gentechnik und Biotechnologie (CIGB) mitteilte, und sei somit eine sichere technologische Plattform. Wie Dr. Guadalupe Guzmán Tirado, Direktorin des Forschungszentrums des Pedro-Kourí-Instituts für Tropenmedizin (IPK), erklärte, haben kubanische Wissenschaftler jahrzehntelang an der Erforschung des Dengue-Fiebers gearbeitet und dabei einen Beitrag zur weltweiten Bekämpfung dieser Krankheit geleistet.

In zahlreichen Ländern ist Dengue-Fieber eine große Herausforderung. Auch in Kuba trat diese Erkrankung in den letzten Jahren häufig auf. Der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel lobte am Dienstag die Fortschritte bei der Entwicklung eines neuen Dengue-Impfstoffs durch das CIGB.

Kuba leistete bei diesen Forschungen bereits grundlegende Beiträge und spielte beispielweise bei der neuen Klassifizierung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von Dengue-Fieber mit und ohne Warnzeichen, die darauf abzielt, eine Verschlimmerung der Krankheit zu verhindern, eine wichtige Rolle.

In den letzten Monaten war ein in Japan entwickelter Impfstoff gegen das Dengue-Fieber in verschiedenen Ländern nach und nach zugelassen worden, so beispielsweise von der EU-Kommission oder auch in Brasilien. In Deutschland ist der Impfstoff seit Februar verfügbar.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass pro Jahr zwischen 100 und 400 Millionen Dengue-Infektionen weltweit auftreten, mit 20.000-25.000 tödlichen Fällen pro Jahr. Insbesondere Kinder gelten als gefährdet.