Blockade der größten Kupfermine von Peru vorläufig beendet

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Ministerpräsidentin Vásquez und ihre Delegation mit Gemeindevertretern nach Unterzeichnung der Vereinbarungen
Ministerpräsidentin Vásquez und ihre Delegation mit Gemeindevertretern nach Unterzeichnung der Vereinbarungen

Challhuahuacho. Das Bergbauunternehmen MMG Las Bambas nimmt den Betrieb in der südlichen Region Apurímac schrittweise wieder auf. Vorausgegangen waren Proteste der Bevölkerung seit November, die den sogenannten Bergbaukorridor im Süden Perus zwischen den Regionen Cusco und Apurímac blockiert und ab dem 18. Dezember vollständig lahmgelegt hatten.

Unter der Leitung von Ministerpräsidentin Mirtha Vásquez hatte eine Regierungsdelegation zum Jahresende einige Vereinbarungen mit den Gemeinden der Provinz Chumbivilcas und dem Unternehmen getroffen, die zur vorläufigen Einigung führten. Themen waren das Budget für die rechtliche Regulierung des Korridors und die anschließende Asphaltierung und Instandhaltung dieser Straße unter Beteiligung der Gemeinden sowie die Einbeziehung von Gemeinden in das Einflussgebiet des Bergbaus und in die Wertschöpfungskette des Bergbauunternehmens, unter anderem als Dienstleister.

"In Anbetracht dieser Vereinbarung werden wir alle notwendigen Vorbereitungen treffen, um den Betrieb wieder aufzunehmen. Der gesamte Zyklus dauert etwa fünf bis sechs Tage. So lange wird es dauern, bis der gesamte Produktionszyklus vollständig in Gang gekommen ist", äußerte Edgardo Orderique, Chef von Las Bambas. Eine schnelle Einigung liegt im Interesse des Konzerns, da bei Stillstand die Verluste täglich mindestens im fünfstelligen Bereich liegen. Aus dem Tagebau von Las Bambas werden zwei Prozent des weltweiten Kupferbedarfs produziert.

Dennoch wird die endgültige Einigung zwischen dem Unternehmen und den umliegenden Gemeinden erst auf einer Sitzung der Arbeitsgruppe am 18. und 19. Januar getroffen.

Davon unabhängig haben die vier Gemeinden Capacmarca, Huascabamba, Sayhua und Tahuay in der Chumbivilca-Provinz (Cusco) angekündigt, die Vereinbarungen des am 30. Dezember unterzeichneten Protokolls nicht anzuerkennen. Sie sind der Ansicht, dass die Gemeinden im südlichen Bergbaukorridor ungenügend berücksichtigt werden. Die Gemeindemitglieder von Capacmarca treffen sich am heutigen 6. Januar, um zu entscheiden, ob die Blockade wieder aufgenommen werden soll.

Der jüngste Bericht der Ombudsbehörde zeigt, dass es 199 soziale Konflikte im Land gib, davon entfallen 64,3 Prozent auf den Bereich Soziales und Umwelt, eine Zahl, die seit 2007 unverändert geblieben ist. Die meisten Fälle sind in Loreto (29) und Cusco (18) zu verzeichnen, das heißt, im Ölkreislauf des Amazonas und im südlichen Bergbaukorridor.