Solidaritätsgruppen aus USA senden sechs Millionen Impfspritzen nach Kuba

usa_spendensammlung_spritzen_fuer_kuba.jpg

Solidaritätsgruppen in den USA haben sechs Millionen dringend benötigte Spezialspritzen nach Kuba geschickt
Solidaritätsgruppen in den USA haben sechs Millionen dringend benötigte Spezialspritzen nach Kuba geschickt

Washington/New York/Havanna. Eine Koalition aus zahlreichen Solidaritätsorganisationen aus den USA hat am Dienstag die Ankunft einer Lieferung von sechs Millionen Spezialspritzen im Hafen von Mariel in der westlichen kubanischen Provinz Artemisa bekannt gegeben. Die dafür erforderlichen Geldspenden wurden im Laufe der letzten Monate von ihren Mitgliedern gesammelt, um Kuba bei der Durchführung seiner Impfaktion gegen Covid-19 zu unterstützen.

Organisierung, Beschaffung und Versand dieser Hilfsgüter wurde von Global Health Partners durchgeführt, einer humanitären Hilfsorganisation in den USA, die bereits in den letzten 27 Jahren Medikamente und medizinische Hilfsgüter nach Kuba verschickt hat. Für diese aktuelle Kampagne schlossen sich mehrere weitere progressive US-Organisationen an, die gegen die Blockade eingestellt sind. Dazu gehören Code Pink, Bridges of Love, das National Network on Cuba und das No Embargo Movement.

In einer Pressekonferenz in der kubanischen Botschaft in Washington sprachen sich die Solidaritätsaktivisten für eine Verbesserung der diplomatischen Beziehungen aus und drängten US-Präsident Joe Biden, die "harten und menschenverachtenden Sanktionen" umgehend zu beenden, die sein Vorgänger Donald Trump weiter verschärft hatte.

In dem Spendenaufruf schrieb der GHP-Mitarbeiter Edward Asner: "Bitte stehen Sie jetzt mit uns zusammen, um Ihre Solidarität mit einem Land zu zeigen, das so viel für die Gesundheit seines eigenen Volkes und für notleidende Gemeinden auf der ganzen Welt getan hat. (…) GHP hat bereits Medikamente und medizinische Hilfsgüter im Wert von mehr als 190 Millionen Dollar nach Kuba geliefert und gleichzeitig den Widerstand gegen Washingtons grausames und unmoralisches Embargo aufgebaut."

In Europa wurde indes eine erneute Spendenkampagne gestartet. Die in Bochum ansässige Humanitäre Cuba Hilfe (HCH) wird am 2. August und Ende des Jahres Container nach Kuba auf den Weg bringen, die mit medizinischen Geräten, Verbrauchsmaterialien, Schutzkleidung und anderem Equipment beladen werden. Gemeinsam mit mediCuba-Europa plant HCH zudem die Lieferung von Medikamentenrohstoffen für die Produktion in Kuba (unter anderem Antibiotika, Zytostatika, niedermolekulares Heparin). Beide Organisationen haben als Notfallsoforthilfe bereits eine größere Menge an Antibiotika nach Kuba versandt. Zusätzlich sind weitere Anstrengungen bei der Versorgung Kubas mit Spezialspritzen und Kanülen für die Impfung und mit Materialien für die Impfstoffherstellung geplant.

In dem aktuellen Spendenaufruf heißt es: "Lassen Sie uns Kuba zeigen, dass Solidarität stärker ist als Viren, Lügen und all die Propaganda, die wir in den Medien und in den sozialen Netzwerken hören."

Auch der Berliner Verein "Interbrigadas" sammelt Spenden, um Kubas Impfkampagne mit Spritzen und anderem benötigtem Material zu unterstützen.