Brasília et al. Im Jahr 2018 sind im westlichen Amazonasgebiet zwei Hektar Wald pro Minute abgeholzt worden. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Monitoring-Projekts der Amazonischen Anden MAAP (Proyecto de Monitoreo de los Andes Amazónicos), das Daten zum Waldverlust analysiert, die von der University of Maryland erhoben und von der Nichtregierungsorganisation Global Forest Watch präsentiert worden sind. Dieses Gebiet umfasst Teile von Kolumbien, Peru, Ecuador, Bolivien und Brasilien.
Aus dem Bericht geht hervor, dass dort allein im vergangenen Jahr fast eine Million Hektar Wald verloren gegangen sind. Davon entfielen knapp die Hälfte (49 Prozent) auf Brasilien, 20 Prozent auf Peru, 20 Prozent auf Kolumbien, acht Prozent auf Bolivien und drei Prozent auf Ecuador. Laut MAAP wurde die Analyse mit Hilfe einer statistischen Kerndichteschätzung durchgeführt. Dieses Verfahren hilft bei der Identifizierung der "intensivsten und transnationalen Entwaldungspunkte".
In Kolumbien sind die größten Waldverluste 2018 im nordwestlichen Amazonasgebiet zu verzeichnen. Dort wurden mehr als 200.000 Hektar Wald vernichtet, fast 23.000 Hektar davon innerhalb der Nationalparks. Grund ist nach Angaben des MAAP die legale oder illegale Aneignung von Land. Abschnitt A im Bild zeigt die Ausdehnung des Waldverlusts im Westen des Chiribiquete-Nationalparks. Abschnitt B zeigt eine zunehmende Entwaldung im Zentrum des Tinigua-Nationalparks. Im letzteren Fall, so der Bericht, erscheint die Viehzucht als einer der Gründe hierfür.
An der westlichen Grenze Brasiliens zu Bolivien identifizierte das MAAP mehrere mittel- und hochintensive Hot Spots auf der brasilianischen Seite. Diese befinden sich in den Bundesstaaten Acre, Amazonas und Rondônia, die an das Departement Pando im Norden Boliviens angrenzen. Auf der bolivianischen Seite sind die größten Entwaldungspunkte im Süden festzustellen, die auf landwirtschaftliche Aktivitäten zurückzuführen sind. Sie haben im Jahr 2018 die Entwaldung von rund 2.000 Hektar verursacht. Diese hängen laut MAAP auch mit einer dort befindlichen Siedlung der evangelikalen Mennoniten zusammen, eine der ersten mennonitischen Siedlungen in Beni.
Die Studie berichtet weiter, dass Peru im vergangenen Jahr über 200.000 Hektar Wald verloren hat. Eine der Ursachen ist der Goldbergbau, der für den Verlust von 9.280 Hektar Wald verantwortlich gemacht wird. Abschnitt E im Bild zeigt den emblematischsten Fall von Abholzung für den Bergbau in Peru. Dabei handelt es sich um das Gebiet La Pampa im Departement Madre de Dios.