Russland hat neue Handelspartner in Lateinamerika gefunden

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Markt in der Nähe von Moskau. Mehr Produkte kommen aus Lateinamerika
Markt in der Nähe von Moskau. Mehr Produkte kommen aus Lateinamerika

Moskau. Russische Medien haben ein erstes Fazit der im Jahr 2014 von Moskau verhängten Gegensanktionen gegen die EU- und NATO-Staaten gezogen. Die Regierung von Präsident Wladimir Putin hatte damals ihrerseits auf Strafmaßnahmen der genannten Staatengruppe gegen Russland infolge der Krimkrise reagiert. Nachdem sich die Russische Föderation im Bereich der Lebensmittelimporte vom Westen emanzipieren wollte, habe das Land verstärkt Partner in Lateinamerika gefunden, heißt es nun in russischen Medien.

Durch die wirtschaftlichen Strafmaßnahmen Russlands konnten chilenische Unternehmen beispielsweise im Bereich des Fleischimports die Konkurrenz aus Deutschland, Kanada und den USA verdrängen. Äpfel importiert das osteuropäische Land nicht mehr hauptsächlich aus Polen sondern aus Mexiko. Im Bereich der Apfelsinen konnte Argentinien die früheren Lieferungen aus Spanien ersetzen.

Alles in allem sind die russischen Sanktionen gegen die EU- und NATO-Staaten jedoch kaum als Erfolg zu sehen. Die ökonomischen Maßnahmen sollten dazu dienen, die heimischen Produzenten zu stärken und die Zahl der Importe zu reduzieren. Letzteres ist gelungen, jedoch sind die Lebensmittelpreise für die russische Bevölkerung gestiegen. Fleisch und Geflügel kosten im Durchschnitt nun rund ein Drittel mehr, Obst und Gemüse kosten 45 bis 60 Prozent mehr und die Preise für Nüsse haben um rund 80 Prozent angezogen. Für die lateinamerikanischen Konzerne haben sich somit aber neue Geschäftsfelder eröffnet, die bei Beibehaltung des Sanktionsregimes – also auf absehbare Zeit – gesichert bleiben.

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