Brasília. Der ehemalige Präsident von Prasilien, Luiz Inácio Lula da Silva, hat vor Gericht alle Korruptionsvorwürfe zurückgewiesen. Am 10. Mai hatte sich Lula in der brasilianischen Stadt Curitiba in erster Instanz einem Kreuzverhör von Richter Sergio Moro unterzogen. Die fünfstündige gerichtliche Anhörung nutzte Brasiliens Ex-Präsident zu einer Generalabrechnung im seiner Meinung nach politisch beeinflussten Verfahren wegen Korruptionsvorwürfen.
Dem 71-Jährigen wird unter anderem zur Last gelegt, seine Luxus-Wohnung am Strand von Guarujá von einem Baukonzern gesponsert lassen zu haben. Im gigantischen Korruptionsskandal um die Auftragsvergabe des halbstaatlichen Erdölkonzerns Petrobras wird sowohl gegen den PT-Politiker ermittelt, als auch gegen neun Minister der aktuellen Regierung des De-facto-Präsidenten Michel Temer.
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Nach seiner langen Anhörung vor Gericht dankte da Silva Tausenden Menschen, die aus allen Landesteilen nach Curitiba gereist waren, für ihre große Unterstützung. Er wiederholte, dass die extreme Vorverurteilung seiner Person durch die Medien und das Gericht ihn noch stärker motivieren würden, bei den nächsten Präsidentschaftswahlen in Brasilien 2018 als Kandidat anzutreten.
Lula betrachtet sich als Opfer. An die ärmeren Bevölkerungsschichten, bei denen der frühere Arbeiterführer der PT immer noch sehr beliebt ist, gerichtet, sagte Lula in Curitiba: "Ich wäre euch und eurer Wärme nicht würdig, hätte ich irgendeine Schuld auf mich geladen."