Kolumbien / Politik

Internationales Friedensforum in Kolumbien

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Das "Internationale Verhandlungsforum" findet am 20. April in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá statt
Das "Internationale Verhandlungsforum" findet am 20. April in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá statt

Bogotá. Die Umsetzung des Friedensabkommens zwischen den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (Farc) und der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos sowie die Aufnahme der Gespräche mit der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) in Kolumbien rufen internationales politisches und akademisches Interesse hervor. Diese Woche wird in Bogotá ein erstes internationales Expertenforum die Erfahrungen der Verhandlungen sowie die Umsetzung des Abkommens begutachten.

Margarita Canal, Sprecherin der privaten Universidad de Los Andes, begründet dieses Interesse damit, dass die kolumbianische Expertise über solche Veranstaltungen weiter getragen werden solle. Außerdem sollen von der Erfahrung der Verhandlungen mit den Farc nun auch die Gespräche mit der ELN profitieren. Zu dem Forum am heutigen Donnerstag werden als Referenten neben 14 internationalen Wissenschaftlern auch der Hochkommissar für den Frieden der Vereinten Nationen für Kolumbien, Sergio Jaramillo, sowie der kolumbianische Regierungsberater für den Frieden, Mauricio Rodríguez, erwartet.

Bereits seit Monaten werden neue akademische Friedensforen und universitäre Institute gegründet, so das im Januar in der kolumbianischen Hauptstadt von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier eingeweihte Institut Capaz der deutschen Bundesregierung und Universitäten in Bogotá. Während sich die akademische Elite in solchen Foren trifft und den Friedensprozess positiv bewertet, merkt das kolumbianische Centro de Investigación y Educación Popular (Cinep) an, dass es vollständig an Garantien für die Teilnahme der Bevölkerung am Prozess fehle. Menschen, die sich für die Partizipation an den Abkommen und deren Umsetzung einsetzen, würden bedroht und ermordet.

Ob die schleppende Umsetzung der Friedensvereinbarungen mit den Farc durch die Regierung von Präsident Santos, die gestiegenen Zahl der Morde an sozialen Aktivisten und die zunehmende Verbreitung paramilitärischer Gruppen ebenfalls Themen des internationalen Forums sind, ist nicht bekannt.

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