El Llano. Regierungstruppen haben mit der Vernichtung von Koka-Feldern in El Llano im Nordwesten von Kolumbien gegen die Vereinbarungen zur Landreform und zur Beseitigung des Drogenhandels im Friedensabkommen zwischen der Regierung und den Revolutionären Streikkräften Kolumbiens (Farc) verstoßen. Das beklagt der Bauernverband von Toledo Nord-Antioquia (ASCAT-NA).
Laut dem vom Kongress am 2. Dezember angenommenen Friedensvertrag soll die Vernichtung der Koka-Pflanzen im Rahmen der ausstehenden Agrarreform von den Bauern selbst durchgeführt werden. Wenn diese freiwillig ihre Felder vernichten, können die Landrechte der Cocaleros (der Kokabauern) festgeschrieben werden. Welche Nutzpflanzen dann angebaut werden, soll im Rahmen eines staatlichen Programms geplant werden, das die aktive Beteiligung der betroffenen Bauern vorsieht.
Sie interessieren sich für das Geschehen im globalen Süden?
Wir versorgen Sie mit Nachrichten und Hintergründen aus Lateinamerika. Unterstützen Sie uns mit einer Spende.
Das Komitee der Kokabauern des ASCAT-NA wirft der Armee nun vor, ihr Recht auf die freiwillige Vernichtung der Plantagen zu ignorieren. Der Bauernverband zeigt sich darüber empört, dass die Soldaten das Ausreißen der Pflanzen mit Unkenntnis über die im Friedensvertrag beschlossenen Punkte gerechtfertigt hätten.
Die Kokabauern Kolumbiens leben in armen und vom Staat vernachlässigten Regionen, die oft von kriminellen Gruppierungen kontrolliert werden. Als wirtschaftlich und sozial schwächstes Glied in der Produktionskette verdienen die Bauern am wenigsten am Drogenhandel. Dennoch werden sie von staatlicher Seite stark verfolgt und ihre Lebensgrundlage zerstört. Das sollte sich mit dem Friedensvertrag eigentlich ändern.