Brasilien / Soziales

Sozialprogramm in Brasilien hilft 48 Millionen Menschen

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Ministerin Campello bei der Vorstellung des "Bolsa Familia"-Apps am 19. Oktober
Ministerin Campello bei der Vorstellung des "Bolsa Familia"-Apps am 19. Oktober

Brasília. Das weltweit größte Sozialhilfeprogramm "Bolsa Familia" ist 12 Jahre alt geworden. Seit der Einführung im Jahr 2003 unter dem damaligen Präsidenten Lula da Silva hat das Programm 36 Millionen Brasilianer aus der extremen Armut befreit. Aktuell unterstützt es ein Viertel der brasilianischen Bevölkerung. Gemäß den Daten des nationalen Ministeriums für soziale Entwicklung und Hungerbekämpfung sind es 48 Millionen Brasilianer.

"Bolsa Familia ist eine Eintrittstür zum brasilianischen Sozialsystem und damit zu einer Vielzahl von sozialen Diensten und Leistungen", sagte der Mitarbeiter des  Ministeriums, Helmut Schwarzer. Eine der Bedingungen für die Einschreibung in das Programm ist, dass die Kinder eine Schule besuchen, geimpft werden und vom öffentlichen Gesundheitssystem behandelt werden. Pro Monat erhält eine Familie durchschnittlich 163,57 Reais (umgerechnet etwa 38 Euro). Dieser Betrag ermöglicht ein Leben über der von den Vereinten Nationen definierten Armutsgrenze. Durch die Fortschritte, die durch das Programm erzielt wurden, zählt Brasilien zu den 72 Ländern der Welt, die das wichtigste UN-Millenniumsentwicklungsziel, die Unterernährungsquote zu halbieren, bereits erreicht haben.

Das Programm wendet dabei lediglich 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf. Trotz der finanziellen und wirtschaftlichen Probleme des Landes ist es für 2015 gesichert und darüber hinaus in den Ausgaben für 2016 fest vorgesehen, versicherte die brasilianische Ministerin für soziale Entwicklung und Hungerbekämpfung, Tereza Campello.