Bolivien / Wirtschaft

Bolivien schafft neuen Investitionsfonds für den Energiesektor

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Neben Investitionen in den Öl- und Gassektor plant Bolivien auch den Export von Elektrizität
Neben Investitionen in den Öl- und Gassektor plant Bolivien auch den Export von Elektrizität

Santa Cruz. Boliviens Vizepräsident Álvaro García Linera hat vergangene Woche während eines Kongresses der Gas- und Energiewirtschaft eine neue Initiative zur Ausbeutung der natürlichen Ressourcen angekündigt. Geplant ist ein Gesetz, das Anreize für die Förderung von Gas und Erdgaskondensat schaffen soll.

Das Gesetz soll die Grundlage eines Investitionsfonds für den Energiesektor bilden. In der ersten Phase zwischen 2015 und 2020 sollen 988 Millionen US-Dollar und in der zweiten Phase zwischen 2020 und 2025 weitere 2,57 Milliarden US-Dollar investiert werden. Insgesamt umfasst der Fonds demnach 3,56 Milliarden US-Dollar. Das entspräche einem Investitionsanstieg von 64 Prozent. Der Fonds soll die Produktion von Rohöl und Erdgas ankurbeln und damit die Einnahmen in den ersten fünf Jahren auf 42,22 Milliarden US-Dollar steigern. Bis Ende des Jahres soll der Kongress über das Gesetz entscheiden.

Private Energieunternehmen wollen das Gesetz nun prüfen. "Wir werden evaluieren, was die Auswirkungen des Gesetzes sein könnten und wie man die Attraktivität der Projekte in Bezug auf die aktuellen Preisschwankungen verbessern kann", sagte die Präsidentin der Industriekammer für den Energiesektor, Claudia Cronembold. Die Rede des Vizepräsidenten sei sehr ermutigend gewesen, er habe eine klare Einschätzung abgegeben.

Gleichzeitig plant die bolivianische Regierung die Energieexporte zu verstärken. Laut Vizepräsident García würden die geplanten Exporte nach Argentinien und Brasilien die negativen Effekte des Ölpreisverfalls ausgleichen. Für die Exportsteigerung müssten nach Argentinien noch grob 100 Kilometer elektrische Leitungen verlegt werden.

Auch mit Peru steht Bolivien in Verhandlungen. Laut dem bolivianischen Botschafter in Peru haben letzte Woche Vorverhandlungen zu Elektrizitätsexporten nach Puno, Juliaca, Arequipa und Tacna stattgefunden.