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Raúl Castro besucht Russland

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Bei seiner Ankunft in Moskau wurde Kubas Präsident vom stellvertretenden russischen Außenminister Sergej Rjabkow begrüßt
Bei seiner Ankunft in Moskau wurde Kubas Präsident vom stellvertretenden russischen Außenminister Sergej Rjabkow begrüßt

Moskau. Nach einem dreitägigen Staatsbesuch in Algerien ist Kubas Präsident Raúl Castro nach Moskau weitergereist.

Am Mittwoch traf er zu bilateralen Gesprächen mit Russlands Ministerpräsidenten Dimitri Medvedev zusammen. Beide Politiker würdigten die exzellenten Beziehungen zwischen Kuba und Russland. Bei den Gesprächen ging es laut einer Pressemitteilung der russischen Seite um den Handel zwischen beiden Ländern sowie Perspektiven für gemeinsame Projekte in den Bereichen Energie, Transport, Gesundheit, Biotechnologie und Pharmazeutik.

Wie die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina indes berichtete, traf Castro am Donnerstag Russlands Präsident Wladimir Putin im Kreml zu einem Privatgespräch. Kubas Präsident bedankte sich bei der Begrüßung für die Einladung Putins zu den Feierlichkeiten zum Sieg über den Hitlerfaschismus vor 70 Jahren, die am 9. Mai mit einer Militärparade auf dem Roten Platz begangen werden. Er betonte, ihm liege viel daran, dieses "Fest des großen Sieges der Völker der alten Sowjetunion über die Nazis" nicht zu versäumen. Am heutigen Freitag kommen Delegationen beider Ländern unter Leitung ihrer Präsidenten zu Gesprächen über die bilateralen Beziehungen zusammen.

Vor ihrer Auflösung war die Sowjetunion engster Verbündeter und wichtigster Handelspartner Kubas. Unter Präsident Boris Jelzin waren die Beziehungen dann abgekühlt, seit einigen Jahren engagiert sich Russland aber wieder verstärkt in Lateinamerika, darunter auch in Kuba. Im Sommer vergangenen Jahres hatte Putin die Karibikinsel besucht. Für Raúl Castro ist es bereits der dritte Staatsbesuch in Russland seit er zum Präsidenten Kubas gewählt wurde.

Zeitgleich zum Besuch Castros in Moskau weilt der Präsident der Duma, des russischen Parlaments, Serguei Naryshkin, zu einem mehrtägigen Besuch in Kuba. Dabei traf er unter anderem mit seinem kubanischen Amtskollegen, Esteban Lazo Hernández, Präsident der Nationalversammlung zusammen und informierte sich über den Stand der kubanischen Wirtschaftsreformen, die von der Regierung in Havanna als "Aktualisierung des ökonomischen Modells" bezeichnet werden.

Lazo regte an, die Übereinkunft zur interparlamentarischen Zusammenarbeit vom Dezember 2010 zu erneuern. Darüber hinaus wurde in Havanna ein Akademikertreffen russischer und kubanischer Historiker zur Zusammenarbeit Lateinamerikas mit der Sowjetunion während des 2. Weltkrieges eröffnet.