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Trotz Verbot Gensoja im mexikanischen Campeche?

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Protest gegen Monsanto in Campeche. Schriftzug auf dem Transparent: "Im Kampf für die Nahrungsautonomie"
Protest gegen Monsanto in Campeche. Schriftzug auf dem Transparent: "Im Kampf für die Nahrungsautonomie"

Campeche, Mexiko. In vier Gemeinden des Landkreises Hopelchén wird trotz zweifachen richterlichen Verbots von Monsanto produziertes Gensoja ausgesät. Dies berichten Imker und Aktivisten im mexikanischen Bundesstaat Campeche. Sie befürchten eine von der Bundesregierung des Präsidenten Enrique Peña Nieto gedeckte und geförderte Strategie, Gensoja gewaltsam durchzusetzen.

Gemeinsam suchten fünf Organisationen und Imker am vergangenen Donnerstag die Büros des Landwirtschaftsministeriums Sagarpa, der Umweltschutzbehörde Profepa und des Distriktgerichtes in der Stadt Campeche auf. Sie überreichten dort in Hopelchén angebaute Sojapflanzen als Beweismittel. Die Abordnung forderte, die gesamte gentechnisch veränderte Soja im Bundesstaat zu beschlagnahmen. Unternehmer, Landwirte sowie ehemalige und aktuelle Amtsträger müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

Die Organisationen klagen insbesondere das Landwirtschaftsministerium an, seinen Inspektions- und Kontrollpflichten nicht nachzukommen. Miguel Ángel Reyes Chávez, Sagarpa-Funktionär in Campeche, habe wider besseres Wissen öffentlich erklärt, im ganzen Land sei die Aussaat von Gensoja freigegeben.

Bereits im März dieses Jahres hatte ein Distrikgericht in Campeche der Klage der Imker gegen die vom Landwirtschafts- und Umweltministerium erteilte Erlaubnis für die Aussaat von Monsantos Gensoja mit einstweiligen Verfügungen recht gegeben, weil die Maya-Bevölkerung nicht konsultiert worden sei.

Dennoch gab es immer wieder Vermutungen, die Gensoja werde trotzdem angepflanzt. Die zum Teil riesigen Felder bieten die Möglichkeit, einen äußeren Ring mit traditioneller Soja anzubauen. Hinter diesem wird dann die verbotene Gensoja angebaut, so der Verdacht.