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Privatmedien in Venezuela stimmen Überprüfung ihrer Programme zu

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Pedro Maldonado (rechts), Leiter von Conatel, bei der Pressekonferenz mit Vertretern von Privatmedien
Pedro Maldonado (rechts), Leiter von Conatel, bei der Pressekonferenz mit Vertretern von Privatmedien

Caracas. Vertreter der privaten Medienunternehmen in Venezuela sind bei einem Treffen am Montag im Präsidentenpalast Miraflores mit der Regierung übereingekommen, ihre Programmgestaltung zu überprüfen. Darüber hinaus verpflichteten die Unternehmen sich, eine Vorrichtung zu schaffen, damit Eltern kontrollieren können, was ihre Kinder sehen.

Eduardo Stigol, Präsident von Intercable, begrüßte das Treffen. "Wir sind eingeladen, ein Teil der Lösung zu sein und das ist sehr wichtig. Unsere Aufgabe ist es, über unsere Kanäle Informationen, Unterhaltung und Kultur anzubieten, aber diese müssen sich an die Vorschriften in Venezuela halten. Heute sind wir verpflichtet, uns an diese Gesetze anzupassen", so Stigol bei einer gemeinsamen Pressekonferenz nach der Zusammenkunft.

Die Kinder und Jugendprogramme im Fernsehen müssten umgestaltet und "an Werten orientiert" werden, sagte Pedro Maldonado, Leiter der Nationalen Kommission für Telekommunikation (Conatel). Schließungen von TV-Sendern seien von der Regierung nicht vorgesehen, so Maldonado. Auch gehe es nicht darum, Programme zu entfernen, es müsse aber eine Möglichkeit geschaffen werden, dass Eltern bestimmte Kanäle blockieren können.

Vizepräsident Jorge Arreaza erklärte, die Medienvertreter hätten zugesagt, in der kommenden Woche ihre Vorschläge für die Programmgestaltung vorzulegen. Diese sollen dann gemeinsam entsprechend dem "Gesetz über die soziale Verantwortung von Radio und Fernsehen" überarbeitet und angepasst werden. Die Medien müssten die Verfassung erfüllen und zu einer Kultur des Friedens beitragen, so Arreaza.

An der Zusammenkunft nahmen unter anderen die Ministerin für Information und Kommunikation, Delcy Rodríguez, der Präsident der Conatel, Pedro Maldonado sowie Vertreter der Privatsender Televen , Venevision und Globovision sowie vom staatllichen Venezolana de Television ( VTV) teil. Das Treffen ging auf eine Initiative von Präsident Nicolás Maduro zurück. Er hatte bei seiner Ansprache vor dem Parlament am 15. Januar zu einer "ernsthaften nationalen Debatte" aufgerufen, um das "Modell der Kommunikation und Kultur der großen Medienkonzerne“ zu überprüfen und das Informationsministerium sowie die Conatel angewiesen, eine Überprüfung der TV-Programme vorzunehmen.