El Salvador / Politik

Wahlkampf in El Salvador: FMLN liegt bei Umfrageergebnissen vorn

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FMLN-Kandidat Salvador Sánchez Cerén bei einer Wahlkampfveranstaltung am 18. Dezember
FMLN-Kandidat Salvador Sánchez Cerén bei einer Wahlkampfveranstaltung am 18. Dezember

San Salvador. Nach aktuellen Umfrageergebnissen zu den Präsidentschaftswahlen am 2. Februar 2014 liegt Salvador Sánchez Cerén von der regierenden Nationale Befreiungsfront Farabundo Martí (FMLN) in Führung.

Den jüngsten Umfragen des Meinungsforschungsinstitutes der Zentralamerikanischen Universität, dem Instituto Universitario de Opinión (IUDOP) zufolge kommt der Kandidat der linksgerichteten FMLN auf rund 38,4 Prozent, Norman Quijano von ARENA auf 33,4 und Elías Antonio Saca von UNIDAD auf 16,6 Prozent. Wenn am 2. Februar keiner der Kandidaten die 50-Prozent-Marke durchbricht, wird es im März eine Stichwahl geben.

Salvador Sánchez Cerén soll die wirtschaftlichen und sozialen Reformen fortsetzen, die seit 2009 von der regierenden FMLN eingeleitet worden sind. Dazu gehören unter anderem Reformen in der Landwirtschaft und im Bildungssektor mit Auswirkungen, die in marginalisierten Sektoren der Bevölkerung zu spürbaren Verbesserungen geführt haben. Die FMLN hat die Bevölkerung in die Erarbeitung von Reformen und Programmen direkt mit einbezogen, was ihr zu einer hohen Glaubwürdigkeit verholfen hat. Die Kritik der Oppositionsparteien an der Person von Salvador Sánchez Cerén aufgrund seiner Beteiligung an der Guerilla während des Bürgerkrieges scheint dem Ansehen der FMLN nicht schaden zu können, trotz Verunglimpfungen auf Twitter-Profilen.

Norman Quijano ist Kandidat der rechtsgerichteten Partei ARENA und war Bürgermeister von San Salvador. ARENA, seit ihrer Gründung 1981 Gegner der FMLN, regierte El Salvador von 1989 bis 2009. Der ehemalige Vorsitzende der Partei, Walter Araujo, weist in einem Gespräch mit der Tageszeitung El País darauf hin, dass ein Scheitern bei der kommenden Präsidentschaftswahl das Ende der Partei einläuten könnte. Die jüngsten Korruptionsvorwürfe und Untersuchungen gegen prominente Parteimitglieder könnten ihr Übriges dazu tun. Elías Antonio Saca, ehemals ARENA-Mitglied und Präsident von El Salvador von 2004 bis 2009, ist Kandidat der Partei Gran Alianza por la Unidad Nacional (GANA), auch UNIDAD genannt, die sich größtenteils aus ehemaligen Mitgliedern von ARENA zusammensetzt. Sie ist bereits mit 14 Mitgliedern im Parlament vertreten.

Die Präsidentschaftskandidaten haben zwar ein Abkommen über einen respektvollen Wahlkampf miteinander getroffen, dennoch musste das Oberste Wahltribunal bereits mehrfach in Aktion treten und diskriminierende Wahlwerbung untersagen.