Mercosur für komplementäre Wirtschaftszone in Lateinamerika

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Die Mercosur-Flagge
Die Mercosur-Flagge

Caracas. Die Außenminister des Wirtschaftsbündnisses Gemeinsamer Markt des Südens (Mercosur) haben bei ihrem Treffen in der venezolanischen Hauptstadt Caracas vereinbart, die Kooperation mit anderen Regionalbündnissen zu fördern. Ziel ist die Schaffung einer komplementären Wirtschaftszone auf dem Kontinent. Darüber hinaus verurteilten sie die globale US-Spionage und analysierten die Beziehungen zur Europäischen Union.

Nach den Arbeitssitzungen der Außenminister sowie der Minister für Wirtschaft, Finanzen und Außenhandel informierte Venezuelas Außenminister Elías Jaua am vergangenen Mittwoch die Öffentlichkeit über die Ergebnisse. Laut Jaua wird mit der Bolivarischen Allianz für Amerika (ALBA), der Plattform für Zusammenarbeit im Energiesektor, Petrocaribe und der Gemeinschaft karibischer Staaten (Caricom) der Aufbau einer komplementären Wirtschaftszone begonnen. Damit solle "eine umfassende Entwicklung gefördert werden, um Armut und soziale Ausgrenzung zu bekämpfen sowie die Asymmetrien auf dem Kontinent zu überwinden".

Einigkeit bestand in der Zurückweisung der globalen - und insbesondere gegen Präsidenten des Mercosur gerichteten - Spionage durch die USA. Gemeinsame Maßnahmen zum Schutz der Kommunikationsplattformen des Bündnisses sollen ergriffen werden.

Jaua kündigte außerdem für den kommenden 15. November eine Sondersitzung der Mercosur-Präsidenten in Caracas an, bei der eine gemeinsame Position für die Verhandlungen mit der EU über ein Freihandelsabkommen im Dezember vereinbart werden soll.

Die Beratungen des Ministertreffens wurden von den Außenministern der Mitgliedstaaten geleitet. Ebenfalls anwesend war Boliviens Außenminister David Choquehuanca. Bolivien ist assoziiertes Mitglied und hat die Aufnahme als Vollmitglied in den Mercosur beantragt. Paraguays Außenminister hatte sich telefonisch entschuldigen lassen.

In seiner Ansprache zum Abschluss der Zusammenkunft betonte Venezuelas Präsident Nicolás Maduro die Bedeutung der regionalen Integration: "Nur gemeinsam können wir uns der Herausforderung stellen, nicht wieder in die Dunkelheit und die wirtschaftliche Sklaverei zurück zufallen." Er rief dazu auf, auch mit der BRICS-Gruppe zu kooperieren. Das Wirtschaftsbündnis, dem Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika angehören, sei "ein starker Ausdruck der aktuellen Hoffnung des 21. Jahrhunderts für die Entstehung einer neuen Welt im wirtschaftlichen Bereich". Außer Brasilien, das dem Mercosur angehört, seien auch Russland und China bereits "strategische Verbündete", so der Präsident.