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Paraguay bekommt Beobachterstatus bei Pazifik-Allianz

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Die Präsidenten der vier Mitgliedsstaaten Enrique Peña Nieto (Mexiko), Juan Manuel Santos (Kolumbien), Ollanta Humala (Peru) und Sebastián Piñera (Chile)
Die Präsidenten der vier Mitgliedsstaaten Enrique Peña Nieto (Mexiko), Juan Manuel Santos (Kolumbien), Ollanta Humala (Peru) und Sebastián Piñera (Chile)

Asunción. Am 24. Mai ist Paraguay als Land mit Beobachterstatus in die Pazifik-Allianz aufgenommen worden. Besondere Unterstützung erhielt der Antrag Paraguays von der mexikanischen Regierung unter Enrique Peña Nieto. Der mexikanische Außenminister Jose Antonio Meade betonte gegenüber der regierungsnahen Tageszeitung ABC Color, dass die Länder des Bündnisses "sehr erfreut und dankbar" seien, dass Paraguay Teil der Allianz wurde.

Wie ABC Color weiter berichtete, habe Brasilien versucht, die Aufnahme Paraguays zu verhindern, da die noch amtierende De-facto-Regierung unter Federico Franco gegen die demokratischen Regeln des Gemeinsamen Marktes des Südens (Mercosur) und der Union südamerikanischer Nationen (Unasur) verstoße, zu denen auch Chile, Kolumbien und Peru gehören. Außerdem soll ein Antrag Brasiliens auf Aufnahme des Mercosur in die Pazifik-Allianz mit der Begründung abgelehnt worden sein, dass nur einzelne Staaten und keine Bündnisse Mitglied werden könnten. Die Tageszeitung bezieht sich auf Informationen aus "diplomatischen Kreisen". Bestätigungen von offizieller Seite gibt es dazu nicht.

Die Pazifik-Allianz ist eine lateinamerikanische Freihandelszone und wurde am 6. Juni 2012 gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern zählen Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru. Als fünftes Mitglied wurde Costa Rica auf dem vergangenen 7. Gipfeltreffen in Cali (Kolumbien) aufgenommen. Außerdem gehören der Allianz 16 Länder mit Beobachterstatus an, von denen sechs Staaten außerhalb Amerikas liegen.

In den fünf Mitgliedsländern leben etwa 215 Millionen Menschen. Mit mehr als einem Drittel des Bruttoinlandsprodukts Lateinamerikas stellen sie die achtstärkste Wirtschaftskraft der Welt dar. Im Jahr 2012 repräsentierte die Allianz 50 Prozent des Handels der Region mit einem Exportvolumen von 556 Milliarden und einem Import von 551 Milliarden US-Dollar. Intensive Handelsbeziehungen unterhalten die Gründerländer insbesondere mit der Europäischen Union und China.