Chile / Politik

Michelle Bachelet tritt als Kandidatin für Präsidentschaftswahl an

bachelet.jpeg

Michelle Bachelet, Kandidatin der Sozialistischen Partei Chiles für die Präsidentschaftswahlen im November 2013
Michelle Bachelet, Kandidatin der Sozialistischen Partei Chiles für die Präsidentschaftswahlen im November 2013

New York/Santiago de Chile. Die frühere Präsidentin Chiles, Michelle Bachelet, hat am vergangenen Freitag ihren Rücktritt vom Amt als Leiterin der UN-Frauen-Organisation bekannt gegeben. Sie wird als Kandidatin der Sozialistischen Partei Chiles für die Präsidentschaftswahlen in Chile im November diesen Jahres kandidieren.

Zum Abschluss der Sitzung der UN-Kommission zum juristischen Status von Frauen am 15. März 2013 sagte Bachelet: "Dies wird meine letzte Sitzung sein. Ich kehre in mein Land zurück." Bachelet war 2010 direkt nach ihrer vierjährigen Amtszeit als Präsidentin Chiles von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zur Leiterin der neu gegründeten UN-Frauen-Organisation berufen worden. Er würdigte ihre Arbeit mit den Worten: "Ihre visionäre Führung hat der UN-Organisation genau den dynamischen Anfang gegeben, den sie benötigte."

Bevor die Gerüchteküche über eine Kandidatur Bachelets bei den Präsidentschaftswahlen im kommenden November hochbrodeln konnte, machte Osvaldo Andrade, Vorsitzender der Sozialistischen Partei Chiles, die Kandidatur am darauf folgenden Samstag offiziell: Michelle Bachelet werde Kandidatin der Sozialistischen Partei für die Vorwahlen, die am 13. April in der Mitte-Links-Koalition abgehalten werden. Sie werde noch vor dem 31. März zurückkommen und ihre Kandidatur selbst verkünden, so Andrade. In den internen Vorwahlen wird Bachelet dann gemeinsam von allen Parteien des Mitte-Links-Bündnisses als Kandidatin für die Sozialistische Partei bestimmt.

Da das Bündnis im vergangenen Jahr sein Verfahren zur Ernennung von Kandidaten geändert hat, wird nun über einen gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten am 30. Juni in öffentlichen Vorwahlen abgestimmt. Vorläufer hierzu waren die Vorwahlen im vergangenen Jahr für die Kommunalwahlen. Bei den öffentlichen Vorwahlen am 30. Juni wird Michelle Bachelet für die Sozialistische Partei gegen Claudio Orrego, Kandidat der Christdemokraten, Jose Antonio Gomez, Kandidat der "Radikalen und Sozialdemokratische Partei" (PRSD) und den parteiunabhängigen Andres Velasco antreten. Ihr werden gute Chancen eingeräumt.

Die 61-jährige Michelle Bachelet war von 2006 bis 2010 Präsidentin des Landes. Sie erlangte große Popularität, was unter anderem auf die von ihr eingeführten Sozialreformen sowie auf das wirtschaftliche Wachstums Chiles unter ihrer Präsidentschaft zurückzuführen ist. Bei den schweren Erdbeben im Februar 2010 wurde ihr allerdings zögerliches Handeln bei Hilfeleistungen und gegen die Plünderungen vorgeworfen.

Nach chilenischem Gesetz ist der aktuelle Präsident Sebastián Piñera nicht berechtigt, eine zweite Amtszeit anzutreten. Als Kandidaten der rechtskonservativen Koalition sind Laurence Golborne, ehemaliger Minister für Bauwesen, und der ehemalige Verteidigungsminister Andrés Allamand im Gespräch.

Sollte Bachelet als Kandidatin des Mitte-Links-Büdnisses in den Vorwahlen gewählt werden, hat sie gute Chancen auf eine Wiederwahl. Laut Umfragen des Meinungsforschungsinstitutes Centro de Estudios Públicos de Chile (CEP) befürworten 54 Prozent der Chilenen Bachelet als nächste Präsidentin.