Deutscher Künstler will Rückführung des Kueka-Steins zustimmen

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Protestanten vor dem Kueka-Stein im Berliner Tiergarten
Aktivisten der Initiative "Free Kueka" sprachen sich im Juni für die Rückgabe des Steins aus

Berlin. Der deutsche Künstler Wolfgang Kraker von Schwarzenfeld hat sich erneut bereiterklärt, den "Kueka-Stein" aus dem Berliner Tiergarten an Venezuela zurückzugeben. Dies berichten deutsche und venezolanische Medien. Der Stein, der 1998 aus dem venezolanischen Nationalpark Canaima nach Berlin gebracht wurde, ist Teil des Kunstprojekts "Global Stone". Die venezolanische Regierung fordert den Stein zurück, weil dieser illegalerweise aus dem Land gebracht worden sei. Sie führt an, dass der Stein für die indigenen Pemón heilig sei und nie von seinem Platz hätte entfernt werden dürfen. Von Schwarzenfeld hingegen argumentiert, dass er den 30 Tonnen schweren Findling mit Erlaubnis der damaligen Regierung exportiert habe.

Die Ankündigung von Schwarzenfelds, einer Rückführung zuzustimmen, ist allerdings nicht neu. Bereits 2010 hatte er gegenüber amerika21.de geäußert, er sei "nach wie vor an einer Lösung interessiert". Allerdings werde er "den Rücktransport nicht aus der eigenen Tasche bezahlen".

Ebenfalls im Interview mit amerika21.de schilderte Venezuelas Kultusminister Pedro Calzadilla im vergangenen Oktober die Forderungen Schwarzenfelds: "Als erstes hat er eine Entschuldigung des venezolanischen Volkes gefordert. Er fühlte sich moralisch beleidigt. Dann wollte er einen Tausch des Steins vorschlagen, und zusätzlich eine Million Euro. Er wollte dieses Geld zwar für eine Stiftung mit sozialen Zielen, aber in erster Linie ging es ihm doch um persönliche Interessen."

Ähnlich äußerte sich der Steinkünstler nun nach deutschen Medienberichten. Es müssten zunächst "Fragen legalen und finanziellen Charakters" geklärt werden, zitiert ihn die venezolanische Tageszeitung El Universal. Ziel sei es, rechtliche Probleme zu vermeiden. Das Angebot von venezolanischer Seite, ihn nach Venezuela zu bringen und dort mit einem Hubschrauber und unter Militärschutz einen anderen Stein zu suchen, hat von Schwarzenfeld zuvor abgeschlagen, berichtet die Berliner Zeitung. Stattdessen fordere er, dass die venezolanische Regierung ihm und seiner Familie eine Reise nach Nordamerika finanziert, um in den USA oder in Kanada nach einem Stein für sein Projekt zu suchen.