Argentinien / Wirtschaft

Fernández weiht Atomkraftwerk ein

Buenos Aires. Die argentinische Präsidentin Cristina Fernández weihte am Mittwoch das Atomkraftwerk Attucha II, 100 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Buenos Aires ein. Fernández betonte in ihrer Rede, "der wichtigste Energieträger ist das argentinische Volk". Zugleich kündigte sie den Bau weiterer Reaktoren an.

Bei der Eröffnungsfeier wurde auch ein Glückwunschschreiben des japanischen Vorsitzenden der Internationalen Atomenergiebehörde Yukiya Amano vorgetragen. Das Kraftwerk werde ihmzufolge helfen, das argentinische Wachstum voranzutreiben.

Über die Atomkatastrophe in Fukushima äußerten sich weder Fernández noch Amano - sehr zum Ärger von Greenpeace Argentinien. Die NGO startete eine Onlinekamapagne, um ihrem Unmut über das Kraftwerk Ausdruck zu verleihen und Fernández aufzufordern, das Hochfahren zu stoppen. Denn das Werk befindet sich auch nach der offiziellen Einweihung noch immer nicht in Betrieb. Das gesetzte Ziel von 10.000 Unterstützern in 24 Stunden wurde dabei schnell übertroffen. Über 35.000 Menschen unterstützten den Aufruf schon.

Der Bau des Kraftwerks, bereits in den 80er Jahren begonnen, war 1994 unterbrochen worden. Während der Präsidentschaft Nestor Kirchners wurde der Bau 2006 wieder aufgenommen. Der Meiler liegt direkt neben Attucha I, dem ältesten Atomkraftwerk Lateinamerikas.