Studierendenproteste in Chile weiten sich aus

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Protestierende Schüler und Studierende mit einem Transparent
"Kein Profit mehr": Schüler und Studierende protestieren gegen die Zustände im chilenischen Bildungssystem

Santiago de Chile. Am Donnerstag erreichte die Schüler- und Studierendenbewegung in Chile einen vorläufigen historischen Höhepunkt. Nach Angaben der Veranstalter demonstrierten in Santiago de Chile 100.000 Schüler, Lehrer, Studierende, Universitätsmitarbeiter und Profesoren anlässlich eines chileweiten Bildungsstreiktags. Der Föderation der Studierenden der Universidad de Chile (FECH) zufolge war dies die größte Demonstration seit 20 Jahren. In Valparaíso, Concepción und Talca sowie anderen chilenischen Städten gingen ebenfalls zehntausende auf die Straße. Aufgerufen zu den Protesten hatten unter anderem die Konföderation der Studierenden Chiles (Confech) und der Lehrerverband.

Die Bildungsproteste in Chile dauern schon Monate an. In den letzten Wochen hat sich der Protest zugespitzt. Schulen und Universitäten wurden besetzt und Streiks ausgerufen. Die Protestierenden fordern einen kompletten Wandel im Bildungssystem, der die Öffnung des Hochschulzugangs, gebührenfreies Studium, eine Erhöhung des staatlichen Bildungshaushalts und eine Demokratisierung der Universitäten beinhaltet. Die Schüler und Studierenden wehren sich damit gegen die Privatisierung der Bildung und die Ungerechtigkeiten im Bildungssystem.