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Iran-Krise zwischen Argentinien und Bolivien beigelegt

La Paz. Für Proteste auf argentinischer Seite hatte ein jüngster Bolivien-Besuch des iranischen Verteidigungsministers Ahmad Vahidi gesorgt. Vahidi, der im Departement Santa Cruz an Feierlichkeiten der Armee teilnahm, wird von der argentinischen Justiz mit Haftbefehl gesucht. Der hochrangige Militär wird der geistigen Mittäterschaft am Bombenanschlag auf den Sitz der Israelisch-Argentinischen Vereinigung (AMIA) im Juli 1994 in Buenos Aires beschuldigt.

Dennoch sind die Nachbarländer mit einem blauen Auge aus der Krise herausgekommen. Man habe die Regierung in Buenos Aires um Entschuldigung gebeten", erklärte Boliviens Vizepräsident Álvaro García Linera. Für zwischenzeitliche Verwirrung hatten Ende der Woche Medienberichte aus Argentinien gesorgt, nach denen eine geplante Argentinien-Reise von Boliviens Präsident Evo Morales durch das argentinische Außenministerium abgesagt wurde. Argentiniens Außenminister Héctor Timerman bestätigte dementgegen das Treffen von Präsidentin Cristina Fernández und Morales für den 30. Juni.

1994 waren durch den Anschlag in Buenos Aires 85 Menschen getötet worden, darunter sechs Bolivianer. Auch bei der internationalen Strafverfolgungsbehörde Interpol liegt ein Haftbefehl gegen den Iraner vor. Bolivianischen Regierungskreisen zufolge habe man von den Vorwürfen gegen den Gast aus Teheran "keine Informationen" gehabt. Seit dem Amtsantritt von Morales 2006 ist der Iran ein strategischer Partner in Bereichen wie Gesundheit, Industrie, Militär und Sicherheit.