Santiago de Chile. Die Sendelizenz für die chilenische Sendergruppe "Iberoamericana Radio Chile" (IRC) wird bis auf Weiteres nicht verlängert. Dies gab die Regierung des südamerikanischen Landes in der letzten Woche bekannt. Es solle erst geprüft werden, ob die Lizenzen der IRC-Radios mit dem Artikel des Presserechts im Einklang stünden, der das "Prinzip der Reziprozität" vorschreibt. Dieses Prinzip besagt, dass bei einer Beteiligung von ausländischem Kapital von mehr als zehn Prozent, im Herkunftsland die gleichen Bedingungen auch für Chilenen gelten müssen.
IRC gehört zum spanischen Medienkonzern PRISA, der in Chile 77 Sender besitzt und dreiviertel des Werbemarktes kontrolliert. Die Entscheidung betrifft 37 Radiolizenzen und elf Stationen.
Die "Asociación Mundial de Radios Comunitarias" (AMARC Chile) begrüßte die Entscheidung, die das Ungleichgewicht bezüglich der Radiofrequenzen korrigieren würde. Der gleichberechtigte Zugang zu Radiofrequenzen wäre von früheren Regierungen nie überprüft worden. AMARC appelliert daher an die Regierung, für eine gerechtere Verteilung der Sendeplätze zu sorgen.