Mexiko: Massive Vergabe von Konzessionen an Konzerne im Bundesstaat Puebla

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Indigene in Pueblo protestieren seit Jahren gegen Bergbau, Staudämme und Fracking in der Sierra Norte
Indigene in Pueblo protestieren seit Jahren gegen Bergbau, Staudämme und Fracking in der Sierra Norte

Puebla de Zaragoza, Mexiko. Die nationale Koordination der Bauernorganisation "Plan de Ayala-Movimiento" (CNAP-MN) hat in einer Pressekonferenz im mexikanischen Bundesstaat Puebla die anhaltende Konzessionierung des Gebietes und die damit verbundene Ausbeutung der natürlichen Ressourcen beklagt. Mittlerweile seien 66 Prozent der Fläche des Teilstaates für Megaprojekte verschiedener Arten konzessioniert. Allein in der Sierra Norte vergab die Regierung insgesamt 440 Konzessionen für Bergbauvorhaben. Obwohl einige davon wieder zurück genommen wurden, sind 70 Prozent der Fläche der Sierra Norte jetzt an nationale oder ausländische Konzerne vergeben, so die Aktivisten.

Weitere Projekte, für die die Regierung Konzessionen an Wirtschaftsunternehmen vergab, sind unter anderem Staudamm- oder Frackingprojekte. Beim Fracking werden große Wassermengen, gemischt mit Sand und einem Zusatz von chemischen Substanzen mit Hochdruck auf Gesteinsschichten im Erdreich gepresst. Diese explodieren dadurch und das in ihnen enthaltene Gas wird so frei gesetzt. Die Methode ist sehr umstritten, Umweltschützer fürchten aufgrund des Chemikalienzusatzes negative Konsequenzen für die Umwelt und die Verunreinigung des Grundwassers in der betroffenen Region.

Die Organisation CNAP-MN kritisiert auch die Kriminalisierung der sozialen Proteste, die gegen die Megaprojekte in der Region entstanden sind. Betroffene Bürger organisietren Protestmärsche und Veranstaltungen, um sich über ihre eigenen Rechte im Kampf gegen solche Projekte zu informieren. Es komme immer wieder zu willkürlichen Verhaftungen und Morden an Menschen, die sich gegen das Vorgehen der Regierung und der großen Konzerne zur Wehr setzen. Allein unter der Regierung des Gouverneurs Rafael Moreno Valle der Partei der Nationalen Aktion (PAN) von 2011 bis 2017 sei es zu 360 Verhaftungen in dem Zusammenhang gekommen. Daher forderte die Organisation, dass die Bedrohung gegen die sozialen Akteure ein Ende findet und die politisch Gefangenen in Puebla frei gelassen werden.

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