LGBT-Organisation in Venezuela stellt Kandidaten für die Parlamentswahl auf

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Demonstration für die LGBT-Rechte in Caracas
Demonstration für die LGBT-Rechte in Caracas

Caracas. In Venezuela haben Kollektive der LGBT (Lesben, Schwule, Bisexuelle,Transgender) - Organisation "Sozialistische Front der verschiedenen Geschlechter" erstmals Kandidaten für die Nationalversammlung nominiert. Die Namen sollen dem linken Wahlbündnis "Großer patriotischer Pol" zur Prüfung vorgelegt werden, um dann in die Listen für die bevorstehenden Parlamentswahlen am 6. Dezember aufgenommen zu werden.

Luis Marchan, Kandidat von "Sexo-Diversidad" für den Bundesstaat Bolívar, sagte, dies sei ein bedeutender Schritt für mehr Gleichberechtigung. Bei einem Wahlsieg könnte die Stimme der LGBT-Gemeinschaft auch im Parlatino, dem lateinamerikanischen Parlament gehört werden. Es bedürfe nach wie vor "einer eingehenden Diskussion über die soziale Sicherheit und den Schutz" der LGBT-Gemeinschaft, darin sehe er eine der Aufgaben ihrer Abgeordnetenen. Die Parlamentswahlen in diesem Jahr seien allgemein von großer Bedeutung. Die Venezolaner würden "auf demokratischem Weg ihren Willen zeigen, dass der Veränderungsprozess im Land weitergeht", so Marchan weiter.

Es habe eine große Mobilisierung und Beteiligung an diesen Vorwahlen gegeben, zu der Menschen aus verschiedensten Teilen Venezuelas in Caracas zusammenkamen. Zuvor zogen rund 50.000 Personen durch die Hauptstadt "und zeigten, dass es nicht auf Unterschiede ankommt, sie vereinten ihre Stimme, um einen Vertreter im Parlament zu bekommen, der sie würdig vertritt", heißt es in einer Pressemitteilung.

Es ist das erste Mal, dass die regierende Vereinte Sozialistische Partei Venezuelas (PSUV)) eine interne Wahl durchführt, bei der sich auch Mitglieder von "Sexo-Diversidad" beteiligen. Dies geht auf die Entscheidung des Präsidenten Venezuelas und Parteivorsitzenden, Nicolás Maduro, zurück, diese  Wahlen unter Einbeziehung der verschiedenen Basisorganisationen im ganzen Land durchzuführen.

Die Aktivisten und Aktivistinnen der "Sexo-Diversidad" in Venezuela verstehen sich als Teil des "Bolivarischen Prozesses" und engagieren sich in allen politischen, kulturellen und sozialen Bereichen. Ihr Auftreten in der Gesellschaft ist sichtbarer und selbstbewusster geworden. Sie berufen sich auf die Prinzipien der Gleichheit und der sozialen Eingliederung, wie sie in der Verfassung der Bolivarischen Republik Venezuela und in Artikel 16 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen verankert sind.