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USA bereiten "Multinationale Mission" in Haiti vor

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Die US Air Force transportierte das Materila in C-130-Militärflugzeugen
Die US Air Force transportierte das Materila in C-130-Militärflugzeugen

Washington/Port-au-Prince. Das Verteidigungsministerium der USA (Pentagon) hat gemeldet, dass es in den letzten Tagen 21 Militärflüge nach Haiti durchgeführt hat. Washington lieferte demnach 577 Tonnen schweres Gerät und Ausrüstung für das Gesundheitswesen, Bauwerkzeuge, Hygiene- und Sanitärprodukte sowie Waffen und Munition für die haitianische Nationalpolizei.

Nach Angaben der französischsprachigen haitianischen Tageszeitung Le Nouvelliste wurde das Material in C-130-Militärflugzeugen transportiert und soll dazu dienen, die Sicherheit am internationalen Flughafen Toussaint Louverture wiederherzustellen sowie die Ankunft und Aufrechterhaltung der "Multinationalen Sicherheitsunterstützungsmission für Haiti" (Mission Multinationale d’Appui à la Sécurité en Haïti, MMAS) vorzubereiten, die vom UN-Sicherheitsrat genehmigt wurde. Die Mission wird von Kenia geführt werden, weitere beteiligte Länder sollen Benin, Jamaica, Bahamas, Barbados, Surinam, Tschad und Bangladesh sein.

Es wird erwartet, dass in den kommenden Tagen mehr als 100 weitere US-Militärflüge und vom State Department geleaste Flugzeuge in Port-au-Prince eintreffen. Washington arbeitet auf Hochtouren an der Bereitstellung von Logistik für die multinationale Truppe, die die haitianische Nationalpolizei im Kampf gegen eine Koalition von bewaffneten Gruppen unterstützen soll, die große Teile der Hauptstadt unter ihre Kontrolle gebracht haben.

In dieser Woche brachten auch Militärschiffe Material und Personal für den Bau des Stützpunkts der "Sicherheitsunterstützungsmission", der Ende Mai in Betrieb gehen soll.

Das erste US-Militärflugzeug traf am 23. April ohne Zwischenfälle in Haiti ein, nachdem der Flugplatz seit dem 4. März geschlossen worden war.

Das Pentagon hat für die multinationale Mission 200 Millionen US-Dollar für Sicherheitsausrüstung und sonstige Unterstützung bereitgestellt. Manche Experten sind der Meinung, dass mit diesen Maßnahmen die Voraussetzungen für eine eventuelle größere Präsenz von US-Streitkräften und -Ressourcen auf haitianischem Gebiet geschaffen werden sollen.

US-Staatssekretär Todd D. Robinson, im US-Außenministerium für das Büro für internationale Drogen- und Strafverfolgungsangelegenheiten, hatte gegenüber dem Miami Harald unlängst die Vorbereitungen der internationalen Polizeimission in Haiti bestätigt. Die Mission könnte in zeitlichem Zusammenhang mit einem Staatsbesuch des kenianischen Präsidenten William Ruto in Washington Ende Mai starten, so eine Andeutung von Robinson.

Der kürzlich eingesetzte, im Land äußerst umstrittene "Präsidiale Übergangsrat" Haitis hat unterdessen am 6. Mai in einem Brief an den kenianischen Präsidenten William Ruto um die Entsendung ausländischer Sicherheitskräfte gebeten.