#3 Trotz alledem: Gewerkschaften und Soziale Bewegungen in Lateinamerika

Auch die dritte Veranstaltung unsere Reihe wird ein vielseitiges und interessantes Bild gewerkschaftlicher Erfahrungen aus der Region bieten. Einige Beiträge werden jedoch etwas anders gelagert sein.

So wird neben gewerkschaftlichen Akteur:innen diesmal auch eine Vertreterin aus einem selbstverwalteten Betrieb in Argentinien zu Wort kommen. Ein weiterer Beitrag wird sich mit der Frage von Möglichkeiten und Grenzen internationaler Solidarität auseinandersetzen. Und in der zweiten Hälfte der Veranstaltung werden zwei Gewerkschafterinnen einen Einblick in die Interaktion ihrer Organisationen mit den sozialen Bewegungen geben. Damit wird eine Brücke zu den beiden kommenden Veranstaltungen geschlagen, in deren Zentrum soziale Bewegungen in Lateinamerika stehen.

Zum Auftakt wird Maria de los Ángeles Plett, die dem Frauenkomitee von Madygraf angehört, die schwierige und spannende Entwicklung des selbstverwalteten Betriebs Madygraf, in Buenos Aires, Argentinien vorstellen. Dieser Betrieb wurde 2014 von den Arbeiter:innen nach einem langen Konflikt mit dem ursprünglichen Besitzer aus den USA übernommen und konnte sich trotz aller Widerstände und Schwierigkeiten bis heute halten.

Wie steht es mit der internationalen gewerkschaftlichen Solidarität? Diese Frage wird anhand der Erfahrungen der Metallarbeiter:innengewerkschaft von Sorocaba / Brasilien diskutiert. In der Region gibt es eine Reihe von Filialen deutscher Unternehmen. Die dort aktiven Gewerkschaften haben daher gemeinsam mit der IG Metall ein Projekt entwickelt, das die Kommunikation und Organisationsfähigkeiten der Gewerkschaften verbessern soll. Wie sich die Zusammenarbeit gestaltet hat und welche  Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit sich solche Projekte auf Augenhöhe entstehen, wird uns Sílvio Ferreira, Generalsekretär der Metallarbeiter:innengewerkschaft von Sorocaba berichten.

Die beiden letzten Beiträge beziehen sich auf die Frage, wie Gewerkschaften mit anderen sozialen Akteur:innen Allianzen und gemeinsame Strategien entwickeln können, die für beide Seiten Vorteile und positive Ergebnisse bringen. Rosane Silva, lange Jahre Vorstandsmitglied der brasilianischen CUT und von 2008 bis 2015 zuständig für Frauenarbeit und Genderpolitik der CUT, wird uns über die äußerst produktive Interaktion des Dachverbands mit der Frauen- und feministischen Bewegung berichten.

Die Protestbewegung der chilenischen Zivilgesellschaft hat nach langwierigen und harten Auseinandersetzungen erreicht, dass das Land eine neue Verfassung erhält – die zum ersten Mal in der Geschichte Chiles von einer demokratisch gewählten verfassungsgebenden Versammlung ausgearbeitet wird. Welche Rolle haben dabei die Gewerkschaften gespielt? Barbara Figueroa, bis vor kurzem Vorsitzende des wichtigsten Dachverbands in Chile, der CUT, und heute stellvertretende Vorsitzende für internationale Beziehungen, wird diese Entwicklung analysieren.

Über diesen Link können Sie sich anmelden. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!

Die Veranstaltung findet auf Spanisch und Portugiesisch mit Simultandolmetschung ins Deutsche statt. Eine Kooperationsveranstaltung des LAF Berlin e.V. mit der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Foto Credits: Ato contra desmonte INSS 14.02.2020, Roberto Parizotti

Termindaten
Datum: 22.07.2021, 19:00 - 21:00
Stadt: Berlin Worldwideweb
Veranstaltungsart: Informations- und Diskussionsveranstaltung
Veranstaltungsort: Online
Veranstalter: Lateinamerika-Forum Berlin e.V., Friedrich-Ebert-Stiftung