Buenos Aires/Caracas. Der Dachverband der jüdischen Organisationen in Venezuela (CAIV [3]) hat in einer Erklärung die Entlassung eines Journalisten des multistaatlichen Fernsehsenders Telesur gefordert, nachdem dieser über den Mikrobloggingdienst Twitter [4] einen antisemitischen Kommentar verfasst hat. Am 6. November hatte Manuel Antéliz den Medienauftritt des venezolanischen Sportlers jüdischen Glaubens, Maikel Melamed, beim Marathon in New York kommentiert: "Los jetzt, Maickel, das ist reine MODE... Wenn er nicht Jude, Millionär und medientauglich wäre, würden sie ihm auf der Straße lediglich Kleingeld hinwerfen". Melamed leidet infolge einer Polio-Erkrankung an Lähmungen.
In ihrer Stellungnahme gegenüber der venezolanischen Presse bezeichnete die CAIV den Kommentar als "Beleg für eine Einstellung des Hasses und Rassismus´". Antéliz´ habe damit zudem "klar gegen bestehende venezolanische Gesetze verstoßen". Das gegenüber der venezolanischen Regierung deutlich kritisch eingestellte Simon-Wiesenthal-Zentrum mit Sitz in Buenos Aires forderte [5] in einem Brief an Venezuelas Kommunikationsminister und Telesur-Chef Andrés Izarra die Entlassung des Journalisten.
Auch in dem linken venezolanischen Basisforum aporrea.org sorgte der Twitter-Beitrag von Antéliz für Kritik [6]. Der Journalist hatte den beanstandeten Eintrag inzwischen gelöscht, allerdings dauerte die Debatte auf Twitter mehrere Tage an.