Doha, Katar. Venezuela, Saudi-Arabien, Katar und Russland haben sich am Dienstag darauf verständigt, die Erdölproduktion auf dem Stand vom Januar dieses Jahres einzufrieren. Laut neuesten Meldungen vom Mittwoch trägt auch der Iran die Übereinkunft mit. Es handelt sich nach sieben Monaten stetigem Preisverfall des Öls auf den internationalen Märkten um die erste vereinbarte Initiative der Produzenten, diesem Trend entgegenzuwirken.
In einem Hotel in Doha berieten in den vergangenen Tagen hinter verschlossenen Türen der Ölminister Venezuelas, Eulogio Del Pino, der russische Energieminister Alexander Nowak, der katarische Energieminister Mohammed al-Sada, der auch den Vorsitz der Organisation Erdölexportierender Länder (Opec) innehat, sowie der Ölminister von Saudi-Arabien, Ali al-Nuaimi. Von den beteiligten Ländern ist einzig Russland nicht Opec-Mitglied, bringt aber in die erzielte Übereinkunft das Gewicht eines der weltweit größten Produzenten ein.
Auf Mitte des Jahres 2014 bezogen, als das Barrel Öl noch 116 US-Dollar erzielte, ist der Preis inzwischen um etwa 75 Prozent eingebrochen. Allein die Nachricht, dass die Ölminister von Saudi-Arabien und Russland zusammentreffen würden, führte bereits zu einem Anstieg der Rohölpreise.
Unmittelbar nach dem Treffen in Doha überwogen noch Skepsis und Unsicherheit, wie weitere große Ölexporteure in der Welt zu einer Deckelung der Fördermengen stehen. Zunächst drückte der Iran nach der erst kürzlich erfolgten Aufhebung langjähriger Wirtschaftssanktionen den Anspruch aus, wieder das Exportniveau der Zeit vor den Sanktionen erreichen zu wollen.
Seit vergangenem Jahr betreibt Venezuela eine intensive Diplomatie, um die Ölförderländer zu Absprachen zu bewegen, die die Märkte stabilisieren. Unmittelbar nach dem Treffen in Doha führte der venezolanische Ölminister Del Pino weitere Gesprächen im Iran und reuist anschließend in den Irak.