Seit 2011 sind in Chile immer wieder Schüler und Studenten auf die Straße gegangen, um für eine bessere Bildung sowie einen gleichberechtigten Zugang zum Bildungssystem zu demonstrieren, das seit der neoliberalen Umgestaltung während und nach der Pinochet-Diktatur weitgehend privatisiert ist.
Im Dezember 2013 wurde Michelle Bachelet erneut zur Präsidentin Chiles gewählt. Im Wahlkampf hatte sie unter anderem umfassende Reformen des Bildungssystems versprochen. Dass diese nur schleppend vorangehen, hat wiederholt dazu geführt, dass die Bildungsproteste wieder aufflammten. So auch am 16. April dieses Jahres, als zehntausende Schüler und Studierende unter der Parole "Die Korrupten sollen nicht entscheiden" in Chiles Hauptstadt auf die Straße gingen. Rund 180.000 Menschen demonstrierten an diesem Tag landesweit gegen die Regierung Michelle Bachelets und die, wie die aktuellen Fälle zeigen, großteils korrupte politische Elite des Landes.
Tobias Morawski war vor Ort und hat die jüngsten Proteste für amerika21 dokumentiert.